
Am 29. Januar 2025 begrüßt die chinesische Gemeinde in Sachsen-Anhalt das Jahr der Schlange. Dies geschieht im Rahmen einer traditionellen Feier, die voraussichtlich in der Landeshauptstadt Magdeburg stattfinden wird. Laut Kompakt leben derzeit etwa 2.065 chinesische Staatsangehörige in Sachsen-Anhalt, von denen die überwiegende Mehrheit ledig und unter 30 Jahre alt ist. Die Ausländerstatistik verzeichnet am 31. Dezember 2023 insgesamt 1.035 Chinesinnen und 1.030 Chinesen in der Region.
Besonders stark vertreten sind die Altersgruppen der 22- und 26-Jährigen, mit jeweils 120 Personen. Magdeburg stellt mit 675 chinesischen Bewohnern das Zentrum dieser Gemeinschaft dar. Weitere bedeutende Ansammlungen sind in Halle (Saale) mit 440 Personen und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit 310 Personen zu verzeichnen.
Hochschulbildung und studentische Präsenz
Im Wintersemester 2023 waren 742 chinesische Studierende an Hochschulen in Sachsen-Anhalt immatrikuliert. Die Mehrheit dieser Studierenden, 399, studiert an Fachhochschulen, während 327 an Universitäten eingeschrieben sind. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die starke akademische Bindung Chinas an Deutschland, sondern auch die kulturellen und wirtschaftlichen Brücken, die zwischen den Ländern geschlagen werden.
Die Deutsch-Chinesische Gesellschaft e.V. berichtet über ihre Bemühungen, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte zwischen Deutschland und China zu fördern. Der Verein, dessen Finanzierung hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden erfolgt, spielt eine zentrale Rolle bei der Pflege dieser Beziehungen in Sachsen-Anhalt. Der Vorsitzende, Prof. Dr. Armin Burkhardt, und sein Stellvertreter Rainer Nitsche setzen sich für die Vertiefung zwischenmenschlicher Beziehungen ein. Der Verein ist unter AGS zu erreichen, und hat seinen Sitz in Magdeburg.
Herausforderungen im interkulturellen Austausch
Trotz des aktiven Austauschs gibt es signifikante Herausforderungen. Wie De Gruyter feststellt, leidet der deutsch-chinesische Austausch an einseitigen Diskursen. Diese sind geprägt von einem Mangel an echtem Dialog. Die COVID-19-Pandemie hat zudem die physischen Begegnungen zwischen 2020 und 2023 stark eingeschränkt, was die Kommunikation weiter erschwert. Technische Lösungen zur Online-Kommunikation sind zwar notwendig, aber nicht ausreichend für einen nachhaltigen Austausch.
Einseitige politische Diskurse über „De-Coupling“ und „De-Risking“ spiegeln eine wirtschaftliche Abhängigkeit wider. In Deutschland wird China häufig als „Systemrivale“ betrachtet, was das Narrativ im interkulturellen Diskurs stark prägt. Der Ukraine-Konflikt hat diese Dynamik weiter verstärkt, und die politischen Diskussionen konzentrieren sich auf „europäische Werte“, was den interkulturellen Austausch beeinträchtigt.
In China hingegen wird der öffentliche Diskurs zunehmend von Geschichten geprägt. Diese sollen das Land der Welt näherbringen und fördern einen Austausch, der als eine Form der gegenseitigen Sorge verstanden wird. Der Begriff für Austausch (交流, jiaoliu) unterstreicht den Fluss und die Beziehung zwischen den Partnern, was den interkulturellen Dialog dynamischer gestalten könnte.