Sachsen-Anhalt

Zunehmende Überschuldung: So gefährdet sie unsere Gesellschaft!

Am 17. Februar 2025 ist die Lage für viele Menschen in Deutschland angespannt. Die Zahl der Personen, die auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen sind, nimmt kontinuierlich zu. Diese Entwicklung wird durch die Kürzung staatlicher Fördermittel sowie die Reduzierung von Arbeitsgelegenheiten (AGHs) verstärkt. Die Folge ist eine wachsende Klage von Bedürftigen, die auf immer weniger verfügbare Ressourcen treffen müssen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem zunehmend auch Arbeitnehmer in Überschuldung geraten.

Ein eindrückliches Beispiel für die prekäre finanzielle Situation vieler Haushalte ist die Geschichte von Rudi Schulze. Er hat Schulden in Höhe von 53.000 Euro angehäuft, was auf eine Reihe schlechter finanzieller Entscheidungen zurückzuführen ist, darunter ein Zeitschriften-Abo, ein Autokredit und ein Kredit für einen Wohnwagen, welche er gemeinsam mit seiner Ex-Partnerin aufnahm. Um mit seiner finanziellen Notlage fertigzuwerden, suchte Schulze Unterstützung und wandte sich an die Schuldner- und Insolvenz-Beratung der AWO in Quedlinburg.

Die Herausforderung der Schuldnerberatung

Zur Beratung brachte er einen dicken Ordner voller Rechnungen und Mahnungen mit. Kristina Wenzel, die Schuldnerberaterin, hat in ihrer Arbeit festgestellt, dass immer mehr Menschen, die regulär arbeiten, von Überschuldung betroffen sind. Eine der typischen Ursachen, die sie beobachtet, sind Trennungen, welche häufig zu finanziellen Krisen führen.

Die Problematik der Überschuldung hat umfassende soziale Auswirkungen und betrifft einen signifikanten Teil der Bevölkerung, was zu Verarmung und sozialer Ausgrenzung führt. Ein derzeitiger Bericht stellt fest, dass rund 3 Millionen Haushalte in Deutschland überschuldet sind, und die Tendenz ist steigend. So liegt die Überschuldungsquote in Hessen bei 8,1 % und in Rheinland-Pfalz bei 8,3 %, was die beiden Bundesländer auf Platz 4 und 5 unter den 16 Bundesländern katapultiert.

Faktoren und Folgen von Überschuldung

Als Hauptursachen für Überschuldung werden Arbeitslosigkeit, Krankheit und unzureichendes Einkommen genannt. Bei jungen Menschen kommen oft mangelnde Finanzkompetenz und unangemessenes Konsumverhalten hinzu, was die Problematik noch verstärkt. Diese Überschuldungsproblematik hat nicht nur Auswirkungen auf die finanzielle Sicherheit der Betroffenen, sondern destabilisiert auch deren Existenz, verschärft den psychischen Druck, verursacht Stress und kann die körperliche Gesundheit gefährden.

Die Auswirkungen sind weitreichend: Partnerschaften und Familien leiden unter diesen finanziellen Belastungen, und auch die gesunde Entwicklung von Kindern wird dadurch negativ beeinflusst. Daher ist die Beratung für überschuldete Menschen zu einer wichtigen Aufgabe der Sozialarbeit geworden. Hilfsorganisationen bieten inzwischen auch Ratgebervideos zur Schuldnerberatung an, die unter anderem von der Stiftung Diakonie Hessen und GlücksSpirale gefördert werden und in verschiedenen Sprachen, einschließlich Türkisch und Arabisch, verfügbar sind.

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen ist es klar, dass sowohl Finanzbildung als auch ein umfassendes Unterstützungssystem für von Überschuldung betroffene Menschen dringend erforderlich sind, um einer weiteren Verschlechterung der Lebenssituationen entgegenzuwirken. Die Komplexität dieser Herausforderungen verlangt ein umso stärkeres Engagement von Seiten der Gesellschaft.

Weitere Informationen zu den Hintergründen finden Sie auf MDR, sowie detaillierte Fakten zur Grundfinanzierung auf Tafel und zu den Herausforderungen der Schuldnerberatung auf Diakonie Hessen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
tafel.de
Mehr dazu
diakonie-hessen.de

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