
Volker Scheurell, der Vorsitzende der AfD-Stadtratsfraktion in Wittenberg, hat sich um ein Direktmandat bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 beworben. Der Wahlkreis 70 umfasst Teile von Anhalt-Bitterfeld, Dessau-Roßlau und den Landkreis Wittenberg. Scheurell, der bei der Nominierungsveranstaltung am 4. Januar 2025 in Coswig antrat, setzte sich in geheimer Wahl gegen Ulf Roseneck und Andreas Mrosek durch. Über 100 Parteimitglieder waren anwesend, und in einer Stichwahl konnte Scheurell eine deutliche Mehrheit erzielen.
Seinen Erfolg verdankt Scheurell nicht nur seiner politischen Erfahrung, sondern auch seiner Überzeugung, die Stimme der Bürger im Bundestag zu vertreten. „Ich möchte konkrete Lösungen für die Herausforderungen der Menschen anstreben“, erklärte er. Andreas Mrosek, der zwischen 2017 und 2021 für die AfD im Bundestag war und sich nun auf die Kommunalpolitik konzentrieren möchte, wünschte Scheurell viel Erfolg und bot seine Unterstützung an. Roseneck bekleidet das Amt des Vorsitzenden des AfD-Stadtverbandes Raguhn-Jeßnitz.
Nominierung und Unterstützung
Scheurell bedankte sich bei den drei Kreisverbänden für das Vertrauen und unterstrich, dass er die Anliegen der Bürger in Berlin Gehör verschaffen will. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, die Belange unserer Region im Bundestag zu vertreten“, so Scheurell weiter. Seine Nominierung erfolgt in einem Zeitenwandel für die AfD, die sich laut dem AfD Landesvorsitzenden Martin Reichardt auf die kommenden Landtagswahlen vorbereitet und optimistisch ist, die stärkste Kraft zu werden. Dies betrifft nicht nur Sachsen-Anhalt, sondern auch Thüringen, Brandenburg und Sachsen.
In den vergangenen Monaten hat die AfD in Wittenberg an mehreren Themen gearbeitet, die lokale Bedeutung haben. Im IV. Quartal 2024 forderte die Partei beispielsweise eine Überprüfung von Windkraftanlagen im Landkreis Wittenberg, nachdem massive Verstöße gegen relevante Gesetze festgestellt wurden. Auch bedeutende Bauprojekte wie der Deichbau in Wartenburg stehen auf der Agenda, wo es massive Verzögerungen gibt, und erste Arbeiten erst ab 2027 beginnen sollen.
Die Rolle der AfD in der Kommunalpolitik
Die AfD Wittenberg hat sich in den letzten Jahren verstärkt als Stimme gegen die aktuelle politische Praxis positioniert. Unter anderem wurde in einer Pressemitteilung auf Mängel im Umgang mit Asylbewerbern und den damit verbundenen Sachleistungen eingegangen. Die Kreistagsfraktion hat hier eine Beschwerde eingereicht, nachdem ein Antrag als unzulässig abgelehnt wurde.
Zusätzlich setzt sich die Partei für die Reaktivierung der Heidebahn ein, trotz Ablehnungen durch andere politische Gruppierungen. Dieses Projekt ist Teil ihrer breiteren politischen Agenda, die weiterhin Umweltschutz und Hochwasserschutz umfasst. Der AfD-Kreisverband in Wittenberg zeigt damit ein starkes Engagement in lokalpolitischen Fragen.
Während sich die AfD Wittenberg auf die Bundestagswahl vorbereitet, gibt es auch Stimmen der Opposition, wie von Sven Schulze, dem CDU-Landesvorsitzenden, der die Notwendigkeit betont, um jede Wählerstimme zu kämpfen. Gleichzeitig wird in der aktuellen politischen Landschaft Druck auf die Ampel-Koalition ausgeübt, wie die SPD und die Grünen auf Probleme innerhalb der Koalitionspartner hinweisen.
Mit dieser neuen Herausforderung steht Scheurell nun vor der Aufgabe, seine Wählerbasis zu mobilisieren und die politischen Anliegen der Bürger erfolgreich in den Bundestag zu bringen. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein für die politische Zukunft sowohl der AfD als auch für die Herausforderungen, vor denen Sachsen-Anhalt steht.