
In einer wegweisenden Initiative für die Elektromobilität wurden kürzlich vier Elektro-Lkw von Mercedes-Benz in Sachsen-Anhalt ausgeliefert. Diese Fahrzeuge, die ersten ihrer Art in Ostdeutschland, wurden von Frank Hentschel, einem Lkw-Verkaufsberater aus Dessau, nach Sachsen-Anhalt transportiert. Hentschel berichtet, dass die Ladezeit der Elektro-Batterien gewöhnlich anderthalb Stunden beträgt und die Fahrt mit diesen Lkw eine angenehme und leistungsstarke Erfahrung war. Ausgestattet mit einer 600 kW Phosphat-Eisen-Batterie, die 4,5 Tonnen wiegt, bieten die Lkw eine beeindruckende Leistung von bis zu 800 PS. Das Gesamtgewicht der Elektro-Lkw liegt bei 42 Tonnen, was ihre Einsatzfähigkeit im schweren Güterverkehr unterstreicht. MDR berichtet, dass diese Fahrzeuge nicht nur technisch fortschrittlich sind, sondern auch einen Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik darstellen.
Der eActros 600 erzielt die höchsten Einsparungen, wenn er zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Als erneuerbare Energiequellen kommen Biomasse, Wind-, Solar- und Hydroenergie in Betracht. Der Strommix, der aus diesen Quellen gewonnen wird, hat das Potenzial, die CO2-Bilanz im Vergleich zu Diesel-Lkw deutlich zu verbessern. Das Fahrzeug zeigt beim Betrieb mit dem EU-Green-Grid-Mix 2020 eine gleichwertige CO2eq-Bilanz nach etwas mehr als 100.000 Kilometern im Vergleich zu einem herkömmlichen Diesel-Truck. Dies verdeutlicht die Umweltvorteile der Elektrifizierung des Verkehrssektors, die für die Erreichung internationaler Klimaziele von Bedeutung ist. Mercedes-Benz Trucks hebt hervor, dass die Integration von erneuerbaren Energien in die Transportbranche entscheidend ist.
Umwelteffekte und Amortisation
Die Analyse der Umweltauswirkungen von Elektrofahrzeugen zeigt, dass die Amortisationsdauer je nach Herkunft des geladenen Stroms zwischen 1,6 und 3,6 Jahren variieren kann. Diese Werte beziehen sich auf den Vergleich mit Benzinfahrzeugen, während der Vergleich mit Dieselfahrzeugen eine längere Amortisationszeit zur Folge hat, insbesondere bei größeren Batteriekapazitäten. Eine Verbesserung der Klimabilanz ist nur durch den effizienten Einsatz erneuerbarer Energien in der Batterieproduktion möglich. FFE hat das Potenzial von Recycling und sogenannten „Second-Life“-Anwendungen quantifiziert, um den Bedarf an Primärrohstoffen zu reduzieren.
Recycling könnte den Bedarf an Primärlithium und -kobalt erheblich minimieren. Prognosen zeigen, dass der Kobaltbedarf im Jahr 2050 unter optimalen Bedingungen nur etwa 2 % der derzeitigen globalen Kobaltproduktion ausmachen könnte. Die Implementierung von „Second-Life“-Konzepten könnte zusätzliche kumulierte Einsparungen an Primärlithium von etwa 2-3 % ermöglichen. Dies macht deutlich, dass der Lebenszyklus von Elektrofahrzeugen durch innovative Ansätze in der Kreislaufwirtschaft optimiert werden kann.
Insgesamt ist die Elektrifizierung des Güterverkehrs mit Modellen wie dem eActros 600 ein entscheidender Schritt in Richtung umweltbewussterer Transportlösungen. Der verstärkte Einsatz von Elektrofahrzeugen könnte nicht nur zur Reduktion von Emissionen beitragen, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Transportsektor verringern.