
Am Donnerstag, den 27. März, veranstaltet die Gemeinde Weyhe von 15 bis 17 Uhr einen ersten Bewerbertag für Kindertagesstätten. Ziel dieser Initiative ist es, potenzielle Bewerber für die elf kommunalen Kindertagesstätten sowie die Kita Handstand des TuS Sudweyhe zu gewinnen. Der Mangel an Fachkräften in der frühkindlichen Betreuung ist ein drängendes Problem, insbesondere in Zeiten von Krankheitswellen, wie die Kreiszeitung berichtet. Der Bewerbertag soll eine Plattform bieten, um Interessierte, die an Einstiegs- und Ausbildungswegen wie Zusatzkraft, Sozialpädagogische Assistentin, Erzieherin und an Praktika oder Freiwilligen Sozialen Jahren interessiert sind, zu erreichen.
Die Veranstaltung ist das Ergebnis eines Austauschprozesses im Leitungskreis der Weyher Kindertageseinrichtungen. Silke Koß, Leiterin der Kita Weyhe-Mitte, hebt hervor, dass Teamarbeit und eine gute Chemie im Job entscheidend seien. Aktuell sind im Kita-Bereich sieben Stellen zu besetzen, und die Teilnahme an der Berufsinformationsbörse (BIB) in Syke hat bereits erste Anfragen ausgelöst.
Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung
Der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, wie auch die Bundesregierung betont. Am 21. Mai 2024 wurde eine umfassende Strategie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Kinderbetreuung vorgestellt. Diese Initiative zielt darauf ab, die Situation für Kinder, Eltern und Fachkräfte zu verbessern und eine Vielzahl an neuen Fachkräften zu gewinnen.
Nach aktuellen Prognosen wird bis 2030 in den Kitas ein Fehlen von 50.000 bis 90.000 Fachkräften erwartet. Der Fachkräftemangel wirkt sich negativ auf die frühkindliche Bildung aus und erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um dem entgegenzuwirken, umfasst die neue Strategie rund 50 Empfehlungen zur Fachkräftegewinnung, die unter anderem die Förderung von Umschulungen, vergütete praxisintegrierte Ausbildungsmodelle sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Kitas beinhalten.
Langfristige Unterstützung und Investitionen
Die Bundestagsabgeordnete Lisa Paus und der Vorsitzende der Jugend- und Familienministerkonferenz, Sascha Karolin Aulepp, haben ebenfalls betont, wie wichtig Investitionen in die frühe Bildung sind. Sie sind entscheidend für den Bildungserfolg von Kindern und die Chancengleichheit innerhalb der Gesellschaft. Im Rahmen des KiTa-Qualitätsgesetzes plant der Bund, die Länder mit etwa 4 Milliarden Euro in 2023 und 2024 finanziell zu unterstützen, um die Fachkräftegewinnung und -sicherung zu fördern.
Insgesamt arbeiten über 840.000 Menschen in der Kindertagesbetreuung, was mehr ist als in der Automobilindustrie. Die neue Strategie soll auch die Integration von Personen mit ausländischen Berufsabschlüssen erleichtern und die Rahmenbedingungen für Fachkräfte verbessern. So wird beispielsweise eine Vergütung für Fachkarrieren angestrebt, um die Attraktivität des Berufs zu steigern und mehr Menschen für die frühkindliche Betreuung zu gewinnen, erläutert die Bundesregierung.