
Am 11. März 2025 werden die Feinstaubwerte in der Lutherstadt Wittenberg als alarmierend eingestuft. Laut news.de lag die höchste jemals gemessene Feinstaubkonzentration bei 69 µg/m³, was den Grenzwert überschreitet. Der Luftqualitätsindex (LQI) fällt somit in den roten Bereich und wird als „schlecht“ eingestuft. Diese Werte geben Anlass zur Sorge, insbesondere für Risikogruppen, die laut Empfehlungen des Umweltbundesamtes Anstrengungen im Freien vermeiden sollten.
Feinstaub, auch bekannt als PM₁₀, setzt sich aus mikroskopisch kleinen Partikeln zusammen, die die Atemwege schädigen können. Die gesundheitsgefährdenden Werte für Feinstaub bewegen sich im Bereich von 51 bis 100 µg/m³. Für Kontext: Ungefährliche Werte sind bis 50 µg/m³. In den letzten drei Monaten wurden in Wittenberg wiederholt hohe Messergebnisse verzeichnet. So betrugen die Tagesmittelwerte am 12. Februar 2025 70 µg/m³, und am 10. und 9. März 2025 lagen sie bei 68 µg/m³.
Langzeitfolgen der Luftverschmutzung
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Luftschadstoffen sind umfassend. Studien haben gezeigt, dass Luftverschmutzung nach wie vor das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa darstellt, was auch durch die Daten von eea.europa.eu untermauert wird. Dort wird berichtet, dass die Todesfälle in der EU aufgrund von Feinstaub (PM2,5) zwischen 2005 und 2022 um 45 % gesenkt werden konnten, allerdings bleiben die gemessenen Werte trotz Verbesserungen weiterhin über den empfohlenen WHO-Richtwerten.
Laut Umweltbundesamt ist die Luftqualität in Deutschland und Europa zwar in den letzten Jahrzehnten verbessert worden, jedoch genügen die aktuellen EU-Grenzwerte nicht, um gesundheitliche Risiken vollständig zu vermeiden. Die Werte wurden 2008 festgelegt und beinhalten einen Kompromiss zwischen gesundheitlichem Schutz und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jedoch 2021 neue Richtwerte veröffentlicht, die einen stärkeren Schutz der menschlichen Gesundheit fordern.
Feinstaub und seine Arten
Feinstaub umfasst sowohl primäre als auch sekundäre Partikel. Primärer Feinstaub entsteht direkt bei Verbrennungsprozessen, während sekundärer Feinstaub aus gasförmigen Vorläufersubstanzen gebildet wird. Die Krankheiten, die durch Luftschadstoffe ausgelöst werden können, sind von großer Bedeutung; kurzfristig zeigen Studien Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber Luftschadstoffen und gesundheitlichen Ereignissen, wie erhöhten Todesfall- oder Krankenhauseinweisungsraten.
Aktuell wird empfohlen, dass die Bevölkerung bei hohen Feinstaubwerten, wie sie heute in Wittenberg vorliegen, vorsichtig agiert. Besondere Vorsicht ist für Asthmatiker und andere Personen mit Atemwegserkrankungen geboten, da die Luftverschmutzung in diesen Fällen zu ernsten Gesundheitsproblemen führen kann.
Trotz der steigenden Bemühungen zur Reduzierung von Luftschadstoffen ist die Gefahr, die von Schadstoffen wie Ozon und Stickstoffdioxid ausgeht, nicht zu unterschätzen. Letzteres entsteht hauptsächlich durch Verbrennungsprozesse, insbesondere im Straßenverkehr, und kann kritische Gesundheitsprobleme, wie Bronchienverengung, verursachen.
Die Luftqualität wird regelmäßig überwacht, und mit den neuen EU-Luftqualitätsvorschriften, die am 10. Dezember 2024 in Kraft treten sollen, wird eine weitere Anpassung der Grenzwerte an die WHO-Normen angestrebt. Dies zeigt, dass der Schutz der Umwelt und der Gesundheit weiterhin eine wesentliche Herausforderung bleibt.