Sachsen-Anhalt

Streik im Sozialsektor: Frauen kämpfen für Gleiches Geld in Halle und Magdeburg!

Am 6. März 2025 rufen die Gewerkschaften Verdi und GEW Frauen im Sozial- und Gesundheitsbereich zu einem Streik auf. Ziel ist es, für gleiche Einkommen für weibliche Beschäftigte im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen zu kämpfen. Geplant sind Kundgebungen in Halle und Magdeburg, wo der Streik überwiegend Berufe in Erziehung, sozialer Arbeit, Pflege und Gesundheit in Sachsen-Anhalt betrifft. Diese Proteste finden im Kontext des internationalen Frauentages statt, der traditionell auf die bestehenden Lohnunterschiede hinweist.

Die aktuellen Lohnforderungen von Verdi umfassen eine Erhöhung um 8% oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie mehr freie Tage. Arbeitgeber haben jedoch die Forderung als nicht finanzierbar zurückgewiesen, ohne ein konkretes Angebot vorzulegen. Insbesondere die DGB hebt die Notwendigkeit der Lohngleichheit hervor, während Diana Häseler-Wallwitz vom Kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt die Lohnforderungen als überzogen kritisiert und die Behauptung bestreitet, dass Frauen im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst schlechter bezahlt werden.

Hintergrund der Proteste

Der Streik fällt zusammen mit dem Equal Pay Day, der darauf abzielt, das Bewusstsein für die Lohn- und Rentenunterschiede zwischen Frauen und Männern zu schärfen. Durchschnittlich liegt der Stundenlohn für Frauen in Deutschland 16% unter dem ihrer männlichen Kollegen. Wichtige Ursachen für diese Lohnungerechtigkeit sind unter anderem die Geschlechtersegregation auf dem Arbeitsmarkt, Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit, sowie ein intransparenter Lohnfindungsprozess. Frauen arbeiten häufig in geschlechtstypischen Berufen, die meist schlechter bezahlt werden, obwohl sie gleichwertige Qualifikationen besitzen.

Laut dem Statistischen Landesamt waren im Jahr 2023 in Baden-Württemberg 80,1% der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten weiblich. Dieser Umstand führt häufig zu finanziellen Einbußen, da viele Frauen die Hauptverantwortung für unbezahlte Sorgearbeit wie Kindererziehung und Pflege übernehmen. Auch die Hemmungen von Frauen, in Lohnverhandlungen aktiv zu werden, tragen zur Lohnungleichheit bei.

Wirkung der Streiks und weitere Forderungen

Am Freitag wird in Magdeburg trotz des Streikaufrufs ein Notbetrieb in fünf Kitas aufrechterhalten. In Halle kann die Stadt keine Informationen zu möglichen Einschränkungen in der Kinderbetreuung geben. Zusätzlich zu den Lohnerhöhungen fordern die Gewerkschaften auch eine flächendeckende Kinderbetreuung sowie die Förderung von Frauenhäusern. Das Landesbüro Sachsen-Anhalt plant, Frauen bei der rechtlichen Durchsetzung ihrer Ansprüche auf gleiche Löhne zu unterstützen.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Diskussion um Gleichstellung und Lohngerechtigkeit dringender denn je ist. Durch gezielte Aktionen wie den Streik und die damit verbundenen Kundgebungen soll ein starkes Zeichen gesetzt werden, um auf die ungleiche Behandlung von Frauen im Berufsleben hinzuweisen und eine Veränderung herbeizuführen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
lpb-bw.de

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