
Am 3. Februar 2025 veranstaltet der Inklusionsbeirat des Landkreises Stendal ein Politik-Forum im Landratsamt Stendal. Die Veranstaltung, die von 16:30 bis 18:00 Uhr stattfinden wird, hat als zentrales Thema die Barrierefreiheit und Inklusion. Alle sechs Direktkandidaten des Wahlkreises 66 sind eingeladen, um sich den Anliegen und Fragen der Bürger zu stellen.
Zu den bereits zugesagten Kandidaten gehören Nadine Lüttich von der Linken, Thomas Korell von der AfD, Herbert Wollmann von der SPD und Miriam Zeller von Bündnis 90/Die Grünen. Thomas Mothes wird Marcus Faber von der FDP vertreten, während eine Rückmeldung von Gerry Weber von der CDU noch aussteht. Das Polit-Forum zielt darauf ab, die Themen Barrierefreiheit und Inklusion in Bildung und Arbeitswelt zu erörtern sowie die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) näherzubringen.
Inklusion als zentrales Element
Die UN-Behindertenrechtskonvention, die vor 15 Jahren in Deutschland in Kraft trat, bekräftigt die Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen und stellt sicher, dass diese gleichberechtigt in die Gesellschaft integriert werden. Laut Bundesregierung sind weltweit über eine Milliarde Menschen von Behinderungen betroffen, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht. Ein zentrales Anliegen der Konvention ist es, Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen zu überwinden.
Die Konvention umfasst mehrere Lebensbereiche, darunter Barrierefreiheit, Mobilität, Gesundheit, Bildung, Beschäftigung, Rehabilitation, politische Teilhabe und Gleichberechtigung. Diese Aspekte sind entscheidend, um eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der niemand aufgrund seiner Behinderung benachteiligt wird. Der Gedanke der Inklusion beruht auf der Überzeugung, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft sein sollten.
Umsetzung der UN-BRK in Deutschland
Seit der Unterzeichnung und Ratifikation der UN-BRK hat Deutschland Fortschritte in der Umsetzung erzielt. Die Bundesregierung initiierte 2011 einen Nationalen Aktionsplan, der über 200 Vorhaben beinhaltet, zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft. Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) überwacht die Fortschritte und die Umsetzung der Konvention in Deutschland.
Trotz positiver Entwicklungen gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Barrierefreiheit im privaten Sektor und inklusive Bildung. Der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen überprüft regelmäßig die Fortschritte und stellt sicher, dass die Vertragsstaaten, zu denen auch Deutschland gehört, ihre Verpflichtungen ernst nehmen.
Das Polit-Forum in Stendal bietet eine wertvolle Gelegenheit, die Dialogbereitschaft der Politiker zu testen und die Bürger aktiv in die Diskussion über Barrierefreiheit und Inklusion einzubeziehen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Erreichbarkeit der Veranstaltung, die durch zwei Gebärdensprachdolmetscher unterstützt wird. Die Räumlichkeiten des Landratsamtes sind barrierefrei erreichbar. Eine Anmeldung ist zwar nicht erforderlich, aber wird für eine bessere Organisation erbeten.