
Am 12. Januar 2025 wurde in Deutschland ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt, was eine alarmierende Situation sowohl für die Tiergesundheit als auch für die Landwirtschaft darstellt. Der letzte Ausbruch dieser hochansteckenden Tierseuche in Deutschland fand im Jahr 1988 statt. Laut MDR verendeten drei Wasserbüffel im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland, was die ersten Anzeichen einer ernsthaften Bedrohung sind.
Der zuständige Amtstierarzt Ralph Bötticher erklärte, dass der betroffene Landwirt keine Futtermittel von außerhalb bezogen hat, sondern das Heu eigenständig geerntet wurde. Experten vermuten, dass das MKS-Virus möglicherweise durch Urlauber und deren mitgebrachte Nahrungsmittel eingeschleppt wurde. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt die MKS-Virus-Infektion bei den Wasserbüffeln, wobei der Serotyp O festgestellt wurde. Diese Art von Virus kommt auch im Nahen Osten und in Asien vor, was die internationale Lage noch komplizierter macht, da das Virus mehrere Wochen in der Umwelt überleben kann. Es ist wichtig zu betonen, dass MKS eine Tierseuche ist und für Menschen nicht übertragbar ist, jedoch können Menschen das Virus übertragen.
Folgen für die Tierwirtschaft
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Seuche sind gravierend. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bereits Krisenstäbe einberufen, um das Ausbruchsgeschehen zu überwachen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Ministerpräsidenten und Vertreter der betroffenen Branchen werden sich zu einem Treffen mit Minister Cem Özdemir zusammentun, um über die nächsten Schritte zu beraten. In der Zwischenzeit hat Südkorea alle Schweinefleischimporte aus Deutschland verboten, und es sind Quarantäneuntersuchungen für rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch angekündigt worden.
In Sachsen-Anhalt, wo rund 1,2 Millionen Klauentiere gehalten werden, sind die Landwirte besonders besorgt. Die Region hat eine große Anzahl an Rindern, Schafen und Schweinen, die durch den Ausbruch in Gefahr geraten. BR berichtet, dass die Bekämpfung der MKS ein rigoroses Vorgehen erfordert, inklusive der Tötung und unschädlichen Entsorgung infizierter Tiere sowie die Einrichtung von Quarantänegebieten und Impfprogrammen. Die internationale Gemeinschaft wird bemerkt haben, dass der Ausbruch auch den Handel mit Tieren und tierischen Produkten stark beeinflussen kann, was für viele Landwirte eine existentielle Bedrohung darstellt.
Die Vergangenheit als Warnung
Die Geschichte der Maul- und Klauenseuche ist geprägt von verheerenden Ausbrüchen. Besonders der Epidemie in Großbritannien im Jahr 2001, bei der mehr als sechs Millionen Tiere getötet wurden, hat sich ins Gedächtnis eingeprägt. Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass die Maßnahmen zur Eindämmung eines solchen Ausbruchs intensiviert werden, um eine ähnliche Tragödie in Deutschland zu vermeiden. Impfstoffe können innerhalb weniger Tage produziert werden, jedoch verfolgte die EU seit 1989 eine Nicht-Impfpolitik aufgrund der erfolgreichen Impfprophylaxe in der Vergangenheit.
Mit den aktuellen Herausforderungen stehen alle Beteiligten unter Druck, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Deutschland zu verhindern. Angesichts der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen muss eine enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden, Landwirten und der internationalen Gemeinschaft sichergestellt werden.