
Am 30. April 2025 endet die Frist für die Einsendung von Ideensteckbriefen zur ersten Förderrunde der „Innovationsregion für digitale Transformation der Pflege und Gesundheitsversorgung“ (TPG). Diese Initiative, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit bis zu 140 Millionen Euro gefördert wird, zielt darauf ab, innovative Projekte im Bereich der digitalisierten Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vermeidung von Pflegebedürftigkeit und der Förderung der Autonomie älterer Menschen.
Die TPG strebt die Entwicklung wirtschaftlich tragfähiger Innovationen an, die nicht nur das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt revolutionieren, sondern auch den Strukturwandel in der Region vorantreiben sollen. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen hat die Förderung auch das Ziel, die Gesundheitsversorgung der immer älter werdenden Bevölkerung zu sichern. Für die erste Förderphase 2025/26 stehen bis zu zehn Millionen Euro bereit.
Technologische Schwerpunkte und Forschungsfelder
Gesucht werden sowohl Einzel- als auch Verbundvorhaben, die einem der fünf technologischen Schwerpunkte oder Forschungsfelder zugeordnet sind. Zu den technologischen Schwerpunkten zählen:
- XR-Metaverse Pflege (Zeitz, Burgenlandkreis)
- Internet-of-Care-Things (IoCT) und vernetzte Mobilität (Köthen, Anhalt-Bitterfeld)
- Telepflege (Sangerhausen, Mansfeld-Südharz)
- Digitale assistive Technologien und Robotik (Merseburg, Saalekreis und Halle)
Die Forschungsfelder umfassen unter anderem Teilhabeförderung und Digital Health Education. Projekte, die im Rahmen der TPG gefördert werden, sollen das Potenzial für regionale Strukturwandeleffekte aufweisen, darunter die Stärkung der Wirtschaft, die Gewinnung von Fachkräften sowie technologischen Fortschritt und Nachhaltigkeit.
Vernetzungsinitiativen und gesellschaftliche Akzeptanz
Die TPG fördert ebenfalls Maker- und Education-Labs sowie den digitalen Fortschritts-Hub Care:ecoHUB, die eine Vernetzung und Zusammenarbeit in der Pflege ermöglichen. Ein zentrales Ziel dieser Initiativen ist die Stärkung der gesellschaftlichen Akzeptanz digitaler Prozesse in der Pflege.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen, wie sie auch im Rahmen der TPG angestrebt wird, bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Sie ermöglicht schnellere Kommunikation, effizientere Verwaltungsabläufe und die Abschaffung von Faxnachrichten und Papierformularen. Darüber hinaus wird die Bereitstellung von Patientendaten dort, wo sie benötigt werden, erheblich verbessert. Diese Entwicklungen fördern die selbstbestimmte Rolle der Patienten, stärken deren Gesundheitskompetenz und helfen, Herausforderungen wie die Behandlung immer älterer und chronisch kranker Menschen zu bewältigen. Zudem können mobile Anwendungen individuellere Therapien und bessere Heilungschancen ermöglichen.
Für Interessierte stehen Dr. Barbara Castrellon Gutierrez, Koordinatorin des Innovationsnetzwerks der TPG, und Dr. Karsten Schwarz, Koordinator der Fördermaßnahme TPG, als Ansprechpartner zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der TPG sowie in den Veröffentlichungen des Bundesgesundheitsministeriums.
Die Frist zur Einreichung von Ideen gestaltet sich somit als wichtige Gelegenheit für alle Akteure, die sich für innovative Lösungen in der Pflege und Gesundheitsversorgung engagieren möchten. Ziel ist nicht nur die Verbesserung der Versorgungsstrukturen, sondern auch die Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen in Deutschland.