Magdeburg

Wasserstraßenkreuz Magdeburg: 20 Binnenschiffe stecken fest!

Am Wasserstraßenkreuz Magdeburg sind zurzeit rund 20 Binnenschiffe festgefahren, während sich die Schiffsverkehrssituation am Übergang vom Mittellandkanal zum Elbe-Havel-Kanal zuspitzt. Diese Situation ist eine direkte Folge eines Warnstreiks, der von den Beschäftigten an der Schleuse Hohenwarthe ins Leben gerufen wurde. Obgleich die Gewerkschaft Verdi das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt über den Arbeitskampf informierte, erreichte diese Information die zuständigen Binnenschiffer nicht.

Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg, nördlich der Stadt Magdeburg im Ortsteil Hohenwarthe der Gemeinde Möser gelegen, überquert den Mittellandkanal über die Elbe. Es entstand im Rahmen eines ehrgeizigen Verkehrsprojekts, dessen Planungen im frühen 20. Jahrhundert begannen. Die offizielle Eröffnung der 918 Meter langen Trogbrücke fand im Jahr 2002 statt. Vor ihrer Existenz mussten Schiffe auf der Route zwischen Berlin und Hannover mehrere Schleusen passieren sowie einen Umweg über die Elbe in Kauf nehmen.

Sanierungsarbeiten und Tarifverhandlungen

Im Frühjahr 2024 stehen umfassende Sanierungsarbeiten an der Brücke an, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden. Währenddessen befinden sich die Beschäftigten an der Schleuse Hohenwarthe bis Montagabend im Warnstreik. Die Gewerkschaftsvertretung, angeführt von Sekretär Benjamin Schladitz, betont, dass die Angestellten um finanzielle Zulagen und mehr Anerkennung kämpfen. Der Warnstreik soll am Montagabend um 22 Uhr beendet werden, pünktlich zu den anstehenden Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften, Bund und kommunalen Arbeitgebern.

Die Arbeitsniederlegung ist nicht ohne Folgen geblieben: Die dramatische Situation für die Binnenschiffer, die am Wasserstraßenkreuz Magdeburg geeignet sind, zeigt die weitreichenden Auswirkungen von Arbeitskämpfen auf die örtliche Schifffahrt. Bei einer Wiederbelebung des Verkehrskonzeptes rechnete man nach der Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes mit einem Anstieg der Gütertransporte um etwa 600 %. Allerdings war das tatsächliche Verkehrsaufkommen im Jahr 2010 mit etwa 10 % auf den Kanälen und 5 % auf der Elbe nicht einmal im Entferntesten mit den ursprünglichen Prognosen vergleichbar.

Historische Dimension

Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg nimmt eine zentrale Rolle im Schiffsverkehr zwischen Hannover und Berlin ein. Seine Historie ist geprägt von Schwierigkeiten, insbesondere durch den Zweiten Weltkrieg, der zu einem jahrzehntelangen Stillstand der Bauarbeiten führte. Die alte Brücke ließ auf sich warten, während die Brückenwiderlager über 60 Jahre lang an den Ufern der Elbe standen.

Die Kanalbrücke und das Doppel-Schiffshebewerk Hohenwarthe sind heute unverzichtbare Bestandteile der Wasserstraßenverbindung, wobei der Parallelbetrieb von Schleuse Hohenwarthe und Schiffshebewerk Rothensee, ursprünglich geplant, bereits 2006 eingestellt wurde. Stattdessen steht die Schleuse Rothensee, die 2001 eröffnet wurde, im Dienste einer schlagkräftigen Transportinfrastruktur. Zudem wurde 2013 die Niedrigwasserschleuse Magdeburg in Betrieb genommen, um eine Befahrbarkeit des Magdeburger Binnenhafens bei Niedrigwasser sicherzustellen.

Die weiterhin herrschenden Probleme zwischen Mittellandkanal und Elbe, insbesondere die unterschiedlichen Wasserstände, stellen für Schiffe mit größerem Tiefgang eine Herausforderung dar. Trotz dieser Widrigkeiten sind die Wasserstraßen in der Region von entscheidender Bedeutung, nicht nur für den Warenverkehr, sondern auch für die touristische Nutzung.

Die Ereignisse rund um das Wasserstraßenkreuz verdeutlichen eindrücklich, wie Arbeitskämpfe in einem so stark regulierten Sektor wie der Binnenschifffahrt weitreichende Auswirkungen haben können. Mit den bevorstehenden Gesprächen und möglichen Lösungen bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org

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