
Die Fans des 1. FC Magdeburg (FCM) zeichnen sich durch eine bunte Mischung aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten aus. In den letzten Jahren hat sich jedoch eine klare Ablehnung gegen größere Ostvereine entwickelt. Insbesondere die Rivalität zum Halleschen FC (HFC), die historisch gewachsen ist, sorgt für Diskussionen, obwohl diese Rivalität offiziell als beendet gilt. Laut magdeburg-fussball.de gab es in der Bilanz der direkten Begegnungen 84 Spiele, von denen der FCM 42 gewinnen konnte, während der HFC 24 Siege verbuchen konnte und 18 Begegnungen unentschieden endeten.
Die Rivalität führte in der Vergangenheit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Dies äußerte sich besonders in einem tragischen Vorfall im Oktober 2016, als ein FCM-Fan aus einem fahrenden Zug sprang. Nach diesem Vorfall erklärte die aktive Fanszene des FCM, der „Block U“, die Rivalität für beendet und boykottierte Spiele in Halle. Dennoch besuchten einige FCM-Fans weiterhin die Spiele.
Feindschaften und Rivalitäten
Die markanteste Feindschaft der FCM-Anhänger besteht zu Dynamo Dresden, einem weiteren Traditionsverein der DDR-Oberliga. Diese Rivalität hat in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu Auseinandersetzungen geführt. Insbesondere im April 2016 kam es vor und während eines Spiels zu gewalttätigen Krawallen, die nach einem 2:2-Unentschieden eskalierten, als Dynamo Dresden den Aufstieg in die zweite Liga feierte.
Zusätzlich hegen die FCM-Fans eine intensive Rivalität zu Hansa Rostock. Ein Spiel im Jahr 2015 war von Gewaltausbrüchen geprägt, wobei in den letzten Begegnungen zwischen beiden Vereinen kaum nennenswerte Zwischenfälle auftraten. Die ablehnende Haltung gegenüber dem 1. FC Union Berlin äußerte sich in einem Vorfall im Jahr 2014 und auch während eines Abstiegsspiels im Jahr 2019.
Die Kultur der Fankurven
Die Fankultur hat sich im deutschen Fußball über die Jahre stark verändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Ränge vor allem von der Arbeiterklasse geprägt, und eine ausgeprägte Fankultur war noch nicht vorhanden. Mit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 und der Fußball-WM 1974 änderte sich dies jedoch grundlegend, da neue Stadien Platz für junge Anhänger schufen.
Die Unterstützung der Mannschaften orientierte sich zunehmend an britischen Vorbildern, indem Fans Gesang und Klatschen einführten. Ein Markenzeichen der Fankultur sind Schals, Fahnen und Kutten, die eine optische Identifikation mit dem jeweiligen Verein ermöglichen. Seit der Mitte der 1990er Jahre hat sich die Ultraszene in Deutschland etabliert, inspiriert von der italienischen Ultrabewegung, die in den 1990er Jahren nach Deutschland kam. Ultras zeichnen sich durch eine intensivere Organisation aus und legen den Schwerpunkt auf Gesang und Unterstützung der Mannschaft während des Spiels, wobei sie oft auch bengalische Fackeln nutzen, um ihre Emotionen auszudrücken.
Zusammenfassend ist die Fanszene des 1. FC Magdeburg durch eine facettenreiche Rivalitätskultur gekennzeichnet. Von historischem Groll bis hin zu leidenschaftlicher Unterstützung haben die Fans die Entwicklung des Fußballs in Deutschland aktiv mitgestaltet. Weitere relevante Feindschaften bestehen zu Lok Leipzig, Energie Cottbus und Carl Zeiss Jena, was die Komplexität der rivalisierenden Beziehungen im deutschen Fußball verdeutlicht.