Magdeburg

Rettung eines Kindes: ECMO-Therapie in Magdeburg zeigt ersten Erfolg!

Ein herausfordernder Notfalleinsatz an der Kinderintensivstation der Universitätsmedizin Magdeburg hat die Rettung eines jugendlichen Patienten nach einem Ertrinkungsunfall ermöglicht. Der Patient musste mit schwerem Lungenversagen und Unterkühlung behandelt werden. Für die Sicherstellung der Sauerstoffversorgung kam das komplexe Verfahren der Extra Corporale Membran Oxygenierung (ECMO) zum Einsatz. Dieses hochspezialisierte Verfahren, das die Funktion der Lunge außerhalb des Körpers übernimmt, wird in der Kindermedizin als besonders herausfordernd angesehen

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Der ECMO-Einsatz ist seit der Wiedereröffnung der Kinderintensivstation vor einem Jahr an der Universitätsmedizin Magdeburg möglich. Chefarzt Dr. Gert Warncke hob die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen als entscheidend für den Erfolg des Einsatzes hervor. „Die Patientenversorgung für Kinder und Jugendliche in nördlichem Sachsen-Anhalt ist unser oberstes Ziel“, so Warncke. Zu den beteiligten Fachkräften gehörten unter anderem Olaf Keyser, Dr. med. Inga Kretzschmar, Jenny Happe, Dr. med. George Awad und Maria Brockhausen, die gemäß den Richtlinien der Klinik eine umfassende Behandlung sicherstellten.

Herausforderungen der ECMO-Therapie

Die ECMO-Therapie ist in Deutschland nur an wenigen spezialisierten Standorten verfügbar und stellt besondere Anforderungen an medizinisches Personal und technische Ausstattung. Junge Patient*innen, die ECMO benötigen, müssen häufig weit verlegt werden, was die Behandlungschancen vermindern kann. Die Universitätsmedizin Halle ist dabei das einzige Klinikum in Sachsen-Anhalt mit intensivmedizinischem ECMO-Versorgungsangebot in der Pädiatrie, was als wesentlicher Fortschritt für die regionale Versorgung gilt. Aber die Therapie birgt auch Risiken, die mit dem Alter und der Größe der Patient*innen zunehmen.

Dr. Michael Schneck erklärte, dass bei der ECMO-Therapie kleinere Katheter und ein geringeres Volumen erforderlich sind, die an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden müssen. „Die Geräte sind nicht speziell für Kinder ausgelegt; Anpassungen können nur an einzelnen Bauteilen vorgenommen werden“, so Schneck weiter. Durch Blutungen und Gerinnungsstörungen erhöht sich die Gefahr von Komplikationen. Daher ist ein großes Expert*innenteam notwendig, zu dem Fachärzt*innen, Kardiotechniker und geschultes Pflegepersonal gehören.

Die Bedeutung der ECMO-Therapie

Die Untersuchung zur Epidemiologie von Flüssigkeitsüberladung (FO) bei Kindern, die eine ECMO-Behandlung benötigen, hat ergeben, dass FO häufig vorkommt und eng mit negativen Ergebnissen verbunden ist, darunter erhöhte Mortalität und längere ECMO-Dauer. Insbesondere bei über 75% der Patienten wurde während der ECMO-Phase eine akute Nierenverletzung festgestellt. Die Studie zeigt, dass die Überlebensraten während der ECMO-Entwöhnung bei 74,9% lagen, während die Entlassungsrate aus dem Krankenhaus bei 57,7% lag. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Herausforderungen, die mit der Durchführung von ECMO bei Kindern verbunden sind.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die ECMO-Therapie in der Kinderintensivmedizin eine kritische Versorgungslücke schließt. Die kontinuierliche Weiterbildung und das Engagement des medizinischen Teams an der Universitätsmedizin Magdeburg und Halle sind entscheidend, um Kinder und Jugendliche optimal zu versorgen. Die Implementierung der ECMO-Therapie stellt sicher, dass betroffene Familien nicht weite Wege für spezialisierte Behandlungen zurücklegen müssen und erhöht damit die Überlebenschancen für junge Patient*innen in der Region.

Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichte über den Notfalleinsatz und die ECMO-Therapie auch unter den Links Universitätsmedizin Magdeburg, PMC und Management Krankenhaus nachlesen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
med.uni-magdeburg.de
Weitere Infos
pmc.ncbi.nlm.nih.gov
Mehr dazu
management-krankenhaus.de

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