
Die Pfeifferschen Stiftungen in Sachsen-Anhalt sehen sich mit einer finanziellen Schieflage konfrontiert, die ihre Zukunftsfähigkeit bedroht. Angesichts steigender Sach- und Personalkosten, die nicht durch entsprechende Erlöse gedeckt werden, haben die Stiftungen ein Schutzschirmverfahren beantragt. Vorstandsmitglied Lars Timm hebt die Dringlichkeit hervor, medizinisch versierte Kooperationspartner zu finden, um den Klinikbereich zu stabilisieren und mögliche Spezialisierungen zu vereinbaren.
Das Amtsgericht Magdeburg hat bereits einen vorläufigen Sachwalter bestellt, um die Sanierung der Stiftungen zu koordinieren. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt; genaue Zahlen zu den Fehlbeträgen werden zwar nicht veröffentlicht, jedoch wird von hohen Defiziten berichtet, insbesondere aus den Kliniken in Magdeburg und Lostau, wo die Lungenklinik angesiedelt ist.
Umfassende Sanierung im Schutzschirmverfahren
Die Pfeifferschen Stiftungen bestehen aus zwei Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten und Wohnangeboten für Menschen mit Behinderungen. Insgesamt sind rund 2.000 Mitarbeitende betroffen, deren Gehälter aber gesichert sind. Der reguläre Geschäftsbetrieb soll trotz der finanziellen Schwierigkeiten fortgeführt werden, und der Vorstand plant, in den kommenden neun Monaten ein umfassendes Zukunftskonzept zu erarbeiten. Dies schließt auch die Durchführung von Gesprächen mit anderen Krankenhäusern in der Region ein, um mögliche Spezialisierungen zu definieren.
Das Schutzschirmverfahren bietet den Stiftungen die Möglichkeit, sich ohne Insolvenz zu sanieren, wodurch die Führung in eigener Verantwortung bleibt. Dieses Verfahren wird als besonders wertvoll angesehen, da es eine rechtliche Basis für die Restrukturierung bietet, während gleichzeitig die bisherige Geschäftsführung die Kontrolle behält. In diesem Zusammenhang wird eine zügige Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen beabsichtigt, die auch die Trennung von nachteiligen Verträgen innerhalb von drei Monaten ermöglicht.
Gestiegene Herausforderungen im Gesundheitssektor
Laut stern.de sind die finanziellen Probleme nicht einzigartig für die Pfeifferschen Stiftungen. Eine zunehmende Anzahl von Kliniken hat ähnliche Schritte unternommen. Ökonomischer Wettbewerbsdruck, sinkende Fallzahlen seit der Corona-Pandemie und Schwierigkeiten beim Nachbesetzen von Personal sind weitere Faktoren, die zur finanziellen Instabilität in der Branche beitragen. Zudem stiegen die Kosten für Energie und Sachleistungen dramatisch, was den Druck auf viele Einrichtungen erhöht hat.
Die Landesregierung zeigt sich jedoch bereit, den Sanierungsprozess über die Investitionsbank Sachsen-Anhalt zu unterstützen, was nach Ansicht des Vorstands hilfreich sein könnte. Bis vor Ostern soll die zukünftige Richtung des Klinikbereichs klar benannt werden, um die Weichen für eine nachhaltige Stabilisierung zu stellen.
Insgesamt könnte das Schutzschirmverfahren als ein sinnvoller Rahmen für die Pfeifferschen Stiftungen fungieren, um in den nächsten zwölf Monaten eine umfassende Sanierung zu erreichen, wie es auch anwalt.de beschreibt. Die Herausforderungen sind groß, doch die Verantwortlichen sind entschlossen, diese Krise als Chance für einen Neuanfang zu nutzen.