
Fridays for Future in Halle kämpft weiterhin um die Mobilisierung junger Menschen für den Klimaschutz, sieht sich jedoch mit einem merklichen Rückgang der Teilnehmerzahlen konfrontiert, verglichen mit den Bewegungen im Jahr 2019. Ole Horn, Sprecher der lokal agierenden Gruppe, äußert gegenüber MDR Sachsen-Anhalt, dass die wöchentlichen Demonstrationen während der Corona-Pandemie pausiert wurden und seitdem nicht mehr regelmäßig stattfinden. Stattdessen konzentriert sich die Bewegung auf größere, ausgewählte Aktionen, wie den bundesweiten Klimastreik, wobei die Teilnehmerzahlen konstant zwischen 1.000 und 2.000 liegen.
Horn, der seit 2019 aktiv ist, bemerkt eine hohe Frustration unter den Unterstützern von Fridays for Future. Viele Menschen hätten das Gefühl, dass ihre Bemühungen und Demonstrationen wenig bewirken. „Es ist katastrophal, wenn Bürger das Vertrauen in die Politik verlieren“, so Horn. Diese weitere Krise, die von vielen als „Krisenhäufung“ beschrieben wird, könnte einer der Gründe sein, weshalb die Teilnahme an den Aktionen abgenommen hat. Umfragen zeigen jedoch, dass das Thema Klimaschutz weiterhin wichtig für die Bevölkerung bleibt.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bewegung
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Fridays-for-Future-Bewegung sind umfassend. Eine internationale Perspektive liefert Yale E360, das beschreibt, dass vor der Krise bereits ein Rückgang der Teilnehmerzahlen zu beobachten war. In Reaktion darauf haben die Aktivisten begonnen, ihre Strategie zu ändern. Digitale Aktivismusformen und die Fokussierung auf direkte Aktionen gegen fossile Brennstoffe wurden notwendig, da die traditionellen Massenproteste nicht mehr möglich waren. Die Pandemie stellte eine Herausforderung dar, da sie dazu führte, dass die Klimakrise in den Hintergrund gedrängt wurde, was die Aktivisten frustrierte.
Besonders in Deutschland hat die Bewegung seit den Anfängen im Jahr 2018, inspiriert durch Greta Thunbergs Schulstreik in Schweden, bedeutende Erfolge erzielt. Die grünen Parteien in Europa haben von der gesteigerten öffentlichen Aufmerksamkeit profitiert und einige konnten ihre Wahlergebnisse signifikant steigern. Dennoch gibt es eine wachsende Unzufriedenheit über die mangelhaften Reaktionen der Regierungen auf die Klimaforderungen.
Die Zukunft von Fridays for Future
Die Zukunft von Fridays for Future ist unsicher, beinhalten doch die vorliegenden Herausforderungen wie der Rückgang der Ressourcen und der Aktivistenmoral besondere Risiken. Die Dokumentation „Aufschrei der Jugend – Generation ‚Fridays for Future’“, die von Filmemacherin Kathrin Pitterling erstellt wurde und in der ARD-Mediathek verfügbar ist, zeigt die Entwicklung und Kämpfe junger Aktivisten, die weiterhin versuchen, die Agenda für Klimaschutz voranzutreiben.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass, obwohl die Präsenz der Bewegung geringer geworden ist, das Engagement für Klimagerechtigkeit und der Wille zur Veränderung ungebrochen sind. Aktivisten wie Ole Horn und viele andere setzen sich weiterhin dafür ein, dass das Thema Klimaschutz im Zentrum der politischen Agenda bleibt, auch wenn die Wetterbedingungen und gesellschaftlichen Rückschläge oft herausfordernd sind.