Magdeburg

80 Jahre danach: Magdeburg erinnert an die Schrecken der Luftangriffe

Am 16. Januar 2025 gedenkt die Stadt Magdeburg der verheerenden Kriegsnacht vor 80 Jahren, die unzählige zivile Opfer und massive Zerstörungen hinterließ. Dabei erinnert Oberbürgermeisterin Simone Borris an die Bedeutung einer respektvollen Gedenkkultur. „Es ist wichtig, dass wir die Erinnerung wachhalten, insbesondere in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen und Nachkommen über diese Ereignisse berichten“, so Borris. Zentraler Bestandteil des Gedenkens wird am heutigen Tag ein Schweigemarsch sein, der um 15:00 Uhr von der Kapelle zur Gedenkstätte für die Opfer des Luftangriffs vom 16. Januar 1945 führt.

Bei dieser würdigen Gedenkfeier werden Kränze niedergelegt und die Oberbürgermeisterin sowie weitere prominente Redner wie Rüdiger Erben, Stephan Hoenen und Wolfgang Gerlich werden ihre Beiträge leisten. Als Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts wird zudem die Veranstaltung „Magdeburg singt“ ausgerichtet, die um 18:00 Uhr von Borris eröffnet wird. Neben diesen Feierlichkeiten unterstützen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff das Gedenken.

Die dramatischen Ereignisse der Bombardierung

Der Luftangriff auf Magdeburg, der am 16. Januar 1945 stattfand, gehört zu den verheerendsten Angriffen im Zweiten Weltkrieg. Laut Berichten zerstörte die Bombardierung rund 90% der Bebauung zwischen Universitätsplatz und Dom. Die Stadt wurde nicht nur durch Sprengbomben, sondern auch durch Brandbomben, einschließlich Phosphor, getroffen. Dies führte zu einem gewaltigen Feuersturm, der über die Innenstadt hinwegfegte.

Die Zahl der Opfer wird auf etwa 2.000 Menschen geschätzt, während anfangs von bis zu 16.000 Toten die Rede war. Darüber hinaus verloren circa 190.000 Menschen ihr Zuhause und Magdeburg musste erst nach 15 Jahren der Trümmerfreiheit ein neues Gesicht erhalten. Historiker betonen, dass die Zerstörungen, die die Stadt erfuhr, vergleichbar waren mit anderen deutschen Städten, in denen Flächenbombardements stattfanden, wie Dresden, Hamburg oder Frankfurt am Main. Magdeburg war ein strategisches Ziel der Alliierten, insbesondere wegen seiner Industrieanlagen.

Die Bombardierung, die um 21:28 Uhr begann, war Teil einer schützenden militärischen Strategie. Die amerikanische Luftflotte griff die Industrieanlagen bereits am Vormittag des 16. Januar an, gefolgt von britischen Bomberverbänden, die für die verheerenden Brände sorgten. Die Nacht, die auf den Angriff folgte, hinterließ die Stadt in Ruinen – von den einst prächtigen Barockbauten blieb wenig übrig.

Nachwirkungen und Ausblick

Magdeburg leidet noch heute unter den Nachwirkungen dieser katastrophalen Ereignisse, nicht nur in architektonischer Hinsicht. Die Innenstadt zeigt eine unvollständige Struktur, geprägt von verschiedenen Baustilen, die die Zerstörung und den anschließenden Wiederaufbau reflektieren. Von den ursprünglichen Gründerzeithäusern überlebte lediglich eine Handvoll, während Stalinbauten, DDR-Platten und moderne Einkaufszentren die historische Lücke füllen.

Die Erinnerung an diese dunkle Zeit wird auch durch Bestrebungen rechter Gruppierungen bedroht, die versuchen, das Gedenken für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Dennoch stellt sich die Magdeburger Stadtgesellschaft entschieden dieser Verantwortung und setzt auf ein wertschätzendes und historisch korrektes Gedenken. Auch der heutige Tag wird mit einem Glockenläuten zum Erinnerungszeitpunkt des Bombardierungsbeginns um 21:28 Uhr abgerundet, um den Opfern zu gedenken und die Folgen dieser Tragödie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Zudem wird ab heute die Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ des Bündnisses Weltoffenes Magdeburg eröffnet, in deren Rahmen auch ein Gedenkkonzert „Für eine friedliche Welt“ mit der Magdeburger Singakademie und der Magdeburgischen Philharmonie um 20:00 Uhr im Opernhaus aufgeführt wird, sowie die Aufführung von Beethovens neunter Sinfonie.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
magdeburg.de
Weitere Infos
mdr.de
Mehr dazu
de.m.wikipedia.org

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