Jerichower Land

Wahlkreisveränderungen: Sachsen-Anhalt verliert Sitz an Bayern!

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 stehen in Deutschland herausragende Veränderungen an, insbesondere in Sachsen-Anhalt, wo die neue Wahlkreisreform bedeutende Auswirkungen hatte. Die Bevölkerung des Bundeslandes ist rückläufig, was dazu führte, dass Sachsen-Anhalt einen Wahlkreis an Bayern abgeben musste. Diese Umverteilung resultiert aus der gesetzlich vorgeschriebenen Anpassung der Wahlkreise, um eine gerechte Verteiliung basierend auf der Bevölkerungsentwicklung zu gewährleisten. MDR berichtet, dass der Wahlkreis Anhalt, in dem unter anderem Bitterfeld-Wolfen und Köthen liegen, mit der neuen Regelung komplett wegfällt.

Die Wähler aus diesem Wahlkreis werden auf angrenzende Wahlkreise verteilt. Insgesamt wurden 16 Wahlkreise in Deutschland neu abgegrenzt, davon sechs in Sachsen-Anhalt. Dies geschah im Zuge des Siebenundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes, das am 14. März 2024 in Kraft trat. Laut Bundeswahlleiterin müssen Wahlkreise nicht mehr als 15% von der durchschnittlichen Bevölkerungszahl abweichen, andernfalls wird eine Neuabgrenzung erforderlich.

Kandidaten für Wahlkreis 66

Für den Wahlkreis 66 in der Altmark haben sieben Direktkandidaten ihre Bewerbung zur Bundestagswahl 2025 eingereicht.
Die Kandidaten sind:

  • Marcus Faber (FDP) – 40 Jahre alt, seit 2017 im Bundestag, Schwerpunkt auf Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
  • Thomas Korell (AfD) – 41 Jahre alt, Dachdecker, seit 2021 im Landtag, fraktionsvorsitzend im Stadtrat von Klötze.
  • Nadja Lüttich (Linke) – Bildungswissenschaftlerin, fokussiert auf Soziales, Gemeinwesen und Klimaschutz.
  • Andreas Tischmacher (Freie Wähler) – 63 Jahre alt, Versicherungskaufmann, Themenschwerpunkte Bildung und Gesundheit.
  • Gerry Weber (CDU) – Geschäftsführer aus Burg, war aufgrund eines Formfehlers gezwungen, seine Kandidatur zu wiederholen.
  • Herbert Wollmann (SPD) – 70 Jahre alt, Mediziner und Facharzt, Mitglied im Gesundheits- und Sportausschuss des Bundestages.
  • Miriam Zeller (Grüne) – Lehrerin mit zwei Kindern, setzt sich für Bildung und Klimaschutz ein.

Wie MDR berichtet, sind alle Angaben zu den Kandidaten aus öffentlichen Quellen gewonnen worden.

Kontext der Wahlrechtsreform

Die Wahlrechtsreform hat den deutschen Wahlprozess tiefgreifend verändert. Der Bundestag hat aktuell 733 Sitze, was ihn zum größten frei gewählten Parlament weltweit macht. Es gab mehrere Reformen in der Vergangenheit, um die Anzahl der Sitze zu regeln. Die meisten dieser Reformen zielten darauf ab, die gesetzlich angestrebte Größe von 598 Sitzen nicht zu überschreiten. BPB erklärt, dass Überhangmandate, die eine Partei erhält, wenn sie mehr Direktmandate als ihr über die Zweitstimmen zustehen, ebenfalls ein zentrales Thema der Reformen waren. Ein solches Überhangmandat kann den Bundestag vergrößern und führte zuletzt dazu, dass die Anzahl der Abgeordneten über 700 anstieg.

Die jüngste Reform sieht vor, dass Überhangmandate und Ausgleichsmandate abgeschafft werden, während die Grundmandatsklausel bis zu einer weiteren Neuregelung vorerst in Kraft bleibt. Dies könnte die politische Landschaft nachhaltig beeinflussen und stellt die Vertretung mancher Wahlkreise in Frage, so die Kritiker der Reform.

Die Bundestagswahl 2025 wird also nicht nur eine Wahl im gewohnten Sinne, sondern ein grundlegender Test für das neue Wahlsystem, das durch verfassungsrechtliche Herausforderungen und eine umstrittene Reform geprägt wird. Die Ahndung möglicher Ungerechtigkeiten beim Wählen wird im Vordergrund stehen, während sich die politischen Akteure aufs Neue positionieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
bundeswahlleiterin.de
Mehr dazu
bpb.de

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