
Der Tourismus im Harz zeigt sich als dynamisches Feld mit vielfältigen Herausforderungen und spannenden Entwicklungen. Insbesondere die Stadt Wernigerode sieht sich mit Fragen der Fachkräftegewinnung für ganzjährige Hotel- und Restaurantbetriebe konfrontiert. Laut MDR betont Tourismus-Chef Meling, dass die allgemeine wirtschaftliche Lage der Region entscheidend für den Erfolg des Tourismus ist. Viele Urlauber bevorzugen zunächst eine Reise ans Meer und müssen sich erst noch weitere Urlaube leisten, um Wernigerode zu besuchen. Dies wirft die Frage auf, wie die Stadt ihre Attraktivität steigern kann.
Meling spricht von einem „großen Wurf“ im Bereich Tourismus, der derzeit in Arbeit ist, wobei er konkrete Details noch nicht preisgibt. Angesichts der Situation plant das Familienunternehmen „Karls“, das 1921 in der Nähe von Rostock gegründet wurde und sich auf Erdbeeranbau spezialisiert hat, eine Expansion im Harz. Diese könnte ein neuer Anziehungspunkt für Touristen darstellen. Seit 2001 bezeichnen sich die Erlebnisparks des Unternehmens als „Karls Erlebnis-Dörfer“. Im Jahr 2024 wird ein Besucherrekord von über 7,5 Millionen Gästen erwartet, was die hohe Nachfrage nach solchen Freizeitangeboten unterstreicht.
Expansion von Karls Erlebnis-Dörfer
Robert Dahl, Geschäftsführer von Karls Erlebnis-Dörfer, plant nicht nur eine Expansion im Harz, sondern auch im kalifornischen Oxnard, der Erdbeerhauptstadt der USA. Verträge für den Bau eines Erlebnis-Dorfs dort sind bereits unterschrieben, und die Eröffnung wird für 2026 oder 2027 angestrebt. Dahl sieht diese Expansion als „Abenteuer und Hobby“ an. Im Harz sind derzeit drei Standorte im Rennen, wobei der endgültige Standort im Frühjahr 2025 bekannt gegeben werden soll. Dahl strebt an, dass bis 2035 kein Deutscher länger als 60 Minuten zu einem seiner Parks reisen muss, was die strategische Bedeutung der neuen Standorte verdeutlicht.
Im Kontext der Herausforderungen für den Tourismus erwähnt Volksstimme, dass der Harz als attraktive Region viele Touristen anzieht und eine interessante Umgebung für das geplante Erlebnis-Dorf bieten könnte. Meling hat erklärt, dass die Stadt Wernigerode sich nicht aktiv bei Karls beworben hat, jedoch als geeigneter Standort auf dem Radar des Unternehmens ist.
Die Herausforderungen bis 2025
Die Zukunft des Tourismus wird auch durch zentrale Herausforderungen geprägt, wie in der Publikation des Kompetenzzentrums Tourismus erläutert. Die Analyse hebt drei Säulen hervor: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Sicherheit. Der Fachkräftemangel in der Branche wird ebenso als drängendes Problem angesehen. Die Tourismuswirtschaft muss Wege finden, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern und innovative Ansätze zur Akzeptanzsteigerung in Zielgebieten zu entwickeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Harz und insbesondere Wernigerode vor spannenden, aber auch herausfordernden Zeiten stehen. Mit der Expansion von Karls und dem Fokus auf Fachkräftemangel sowie wirtschaftliche Stabilität könnte die Region bald einen neuen Aufschwung im touristischen Sektor erleben.