
Der Harz gilt als eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Insbesondere die Stadt Wernigerode hat sich als Magnet für Touristen etabliert. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt circa drei Millionen Besucher. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen steht Wernigerode jedoch vor Herausforderungen. Andreas Meling, der Tourismus-Chef der Stadt, hebt den drängenden Fachkräftemangel hervor, der die touristischen Betriebe belastet. Zudem müsse man sich gegen die Konkurrenz von Reisen ans Meer behaupten. Meling spricht von einem „großen Wurf“, der sich anscheinend im Bereich Tourismus anbahnt, lässt aber genaue Details offen.
Besondere Aufmerksamkeit erregen zurzeit Spekulationen über eine mögliche Ansiedlung von „Karls Erlebnisdorf“ im Harz. Der Vertreter von „Karls“ nahm an einem Neujahrsempfang in Wernigerode teil, was die Gerüchte um eine Expansion des Unternehmens weiter befeuerte. „Karls“ sucht eine Fläche von fünf bis sieben Hektar, um ein neues Erlebnisdorf zu realisieren. Damit das Unternehmen wirtschaftlich rentabel arbeitet, benötigt es jährlich rund eine halbe Million Besucher.
Pendel zwischen Hoffnung und Skepsis
Die Reaktionen auf die möglichen Pläne von „Karls“ sind gemischt. Einige Bürger sehen in einem Erlebnisdorf eine bedeutende Bereicherung für Familien und den örtlichen Tourismus, während andere die Kommerzialisierung kritisieren. Unklar bleibt, ob das Projekt tatsächlich Wirklichkeit wird, und falls ja, könnte eine Eröffnung noch Jahre in Anspruch nehmen. Derzeit laufen die Planungen für ein weiteres „Karls“ in Loxstedt, das im Jahr 2027 eröffnet werden soll.
Andreas Meling betont zudem, dass die Rekrutierung von Fachkräften für ganzjährige Hotel- und Restaurantbetriebe die größte Herausforderung für den Tourismus in der Region ist. Hinzu kommt die allgemeine wirtschaftliche Lage, die es den Menschen erschwert, neben einem Urlaub am Meer auch Reisen ins Harz zu planen. Trotz dieser Hürden erwartet die Stadt Wernigerode einen Besucherrekord von über 7,5 Millionen Gästen für 2024, was weiteren Optimismus verbreitet.
„Karls Erlebnis-Dörfer“ im Überblick
„Karls Erlebnis-Dörfer“ wurde 2001 gegründet und hat seinen Ursprung in einem Erdbeerhof, der 1993 eröffnet wurde. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in der Nähe von Rostock und betreibt mittlerweile sechs Erlebnisparks, unter anderem einen in Loburg. Die Expansion ins Harz könnte einen Neuaufbruch im Tourismussektor der Region bedeuten. Wernigerodes Tourismus-Chef Meling sieht die Stadt als attraktiven Standort für das Unternehmen, auch wenn bisher keine aktiven Bewerbungen um den Standort stattfanden.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob die Pläne von „Karls Erlebnisdorf“ konkrete Formen annehmen. Die nächsten Monate könnten entscheidend für die Zukunft des Tourismus im Harz sein. Für weitere Informationen zu den wirtschaftlichen Aspekten des Tourismus in Deutschland empfehlen wir eine Studie der Arbeitsagentur.