Harz

Trauer um Goslarer Stadtbusfahrer: Stefan Steckel stirbt an ALS

Stefan Steckel, ein langjähriger Stadtbusfahrer aus Goslar, ist im Alter von 52 Jahren verstorben, nachdem er zweieinhalb Jahre gegen die schwerwiegende Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) gekämpft hatte. Er erhielt im Oktober 2022 die Diagnose und litt fortan unter einer Erkrankung, die seine Kräfte schrittweise raubte. Trotz seiner Erkrankung versuchte Stefan, das Beste aus seiner Situation zu machen. Gemeinsam mit seiner Frau Michaela konnte er dank der Unterstützung der Gemeinschaft noch einmal ans Meer reisen, bevor sein Gesundheitszustand sich dramatisch verschlechterte.

Stefan verstarb in der Nacht zum 5. Februar 2025, friedlich in den Armen seiner Frau. Sein Sohn Tim hat eine Spendenaktion auf „GoFundMe“ ins Leben gerufen, um seine Mutter in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Die Beerdigung des verstorbenen Mannes wird am 17. Februar um 13 Uhr auf dem Friedhof in der Feldstraße stattfinden. Die Trauergäste werden gebeten, in den Farben Blau und Weiß zu erscheinen.

Unterstützung für ALS-Patienten

Die gesammelten Spenden kommen der Unterstützung von ALS-Patienten zugute. Sie werden eingesetzt, um Hilfsmittel wie Kommunikationsgeräte, Wohnungsanpassungen oder Rollstuhlumbauten zu finanzieren. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit der Universität Wien an der Erforschung von ALS gearbeitet, um die Lebenssituation der Betroffenen zu verbessern und neue Therapieansätze zu finden.

Forschung und Epidemiologie von ALS

Die neurologische Klinik in Ulm, geleitet von Dr. med. Angela Rosenbohm und Prof. Dr. med. Jochen Weishaupt, bietet betroffenen Patienten die Möglichkeit, an Forschungsprojekten teilzunehmen. In Deutschland gibt es nur wenige Daten zur Epidemiologie der ALS-Erkrankung. Das ALS-Register Schwaben, das seit 2010 aktiv ist, sammelt wichtige epidemiologische Informationen und hat sich als wertvolles Instrument etabliert. Über 40 neurologische Kliniken sind daran beteiligt und gewährleisten eine hohe Erfassungsrate von 82% im internationalen Vergleich.

Die Neuerkrankungsrate in Europa wird auf etwa 2 bis 3 pro 100.000 Einwohner geschätzt, während sie in Schwaben bei etwa 2,4 bis 2,6 pro 100.000 Einwohner liegt. Es besteht ein bekannter Zusammenhang zwischen ALS und der Frontotemporalen Lobärdegeneration (FTD), einer Erkrankung, die häufig bei Patienten mit ALS auftritt und die Prognose verschlechtert. FTD ist die zweithäufigste Demenzerkrankung bei unter 65-Jährigen und führt oftmals zu schwerwiegenden Persönlichkeitsveränderungen und Sprachproblemen.

Die gewonnenen Daten aus diesen Studien sind entscheidend, um Lösungsansätze zur Bekämpfung dieser unerbittlichen Erkrankung zu entwickeln. Patienten, die sich bereit erklären, an derartigen Studien teilzunehmen, werden häufig mit den neuesten Forschungsergebnissen konfrontiert und können zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für zukünftige Betroffene beitragen.

Die Tragödie im Leben von Stefan Steckel verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich ALS-Patienten und ihre Angehörigen gegenübersehen. Die Unterstützung durch die Gemeinschaft, die Forschung und die Hilfe von Organisationen wie Forum ALS spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen diese verheerende Krankheit.

Unterstützung für Michaela und andere Betroffene kann über die Spendenaktion von Tim Steckel bereitgestellt werden. Auf diese Weise wird nicht nur Stefans Andenken gewahrt, sondern auch die wichtige Arbeit von Organisationen, die sich für Menschen mit ALS einsetzen, gefördert.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
news38.de
Weitere Infos
als-info.at
Mehr dazu
dgm.org

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