Harz

Entdeckungen im Harz: Geheimnisse des Klosters Himmelpforte gelüftet!

Der Rückblick auf das Jahr 2024 zeigt, dass der Harz von bedeutenden archäologischen Funden und kulturellen Ereignissen geprägt war, die sowohl regional als auch überregional Interesse weckten. Besonders die Entdeckungen im ehemaligen Augustiner-Eremitenkloster Himmelpforte bei Wernigerode haben die Aufmerksamkeit von Archäologen und Geschichtsinteressierten auf sich gezogen. Nach den tiefgehenden Grabungen, die das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt bis zum 10. Oktober durchführte, ergaben sich neue Erkenntnisse über die Geschichte des Klosters und dessen Rolle im mittelalterlichen Leben.

Die Ausgrabungen enthüllten unter anderem die gut erhaltene dreischiffige Pfeilerbasilika des Klosters, deren Länge von mindestens 40 Metern beeindruckt. Die gotische Bauzier und die hochwertigen Fußböden aus Steinplatten und Ziegelfliesen geben Aufschluss über die kulturelle und handwerkliche Bedeutung des Standorts. Wie news38.de berichtet, fanden die Archäologen zudem zwei kunstvoll verzierte Grabplatten, darunter die für die Adelige Claudia von Königstedt aus dem Jahr 1520.

Ein Zentrum von Religion und Kultur

Das Kloster Himmelpforte wurde im Jahr 1253 von der Familie von Hartesrode gegründet und diente über Jahrhunderte hinweg als religiöses, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Doch während der Aufhebung in der Reformationszeit verschwand es nahezu vollständig. Nur Klosterteiche und einige Mauerreste sind bis heute erhalten. Ein markantes Ereignis in der Geschichte des Klosters war der Aufenthalt Martin Luthers am 6. August 1516. Am 30. April oder 1. Mai 1525 wurde das Kloster von aufrührerischen Bauern und Bürgern aus Wernigerode gestürmt und geplündert, was die bedeutende Rolle des Standorts in gewaltsamen Auseinandersetzungen der damaligen Zeit verdeutlicht, so archaeologie-online.de.

Die aktuellen archäologischen Untersuchungen, die 2023 begannen, haben das Ziel, umfassende Informationen über die Lage, Gestalt und Baugeschichte des Klosters zu gewinnen. Diese Arbeiten werden mit etwa 540.000 Euro aus Bundesmitteln und 360.000 Euro aus Landesmitteln gefördert und sollen im Jahr 2024 fortgesetzt werden.

Alltagsleben im Kloster

Die Funde während der Grabungen reflektieren auch das Alltagsleben im Kloster. Neben den edlen Grabplatten fanden die Archäologen Ofenkacheln, Buchschließen, Glas- und Keramikscherben, Münzen sowie bronzene Schreibgriffel. Insbesondere die möglichen Reste einer Warmluftheizung aus dem 14. Jahrhundert im Westflügel der Kirche werfen ein neues Licht auf die Lebensverhältnisse im Kloster. Diese Warmluftheizungen waren zum damaligen Zeitpunkt aufwendig und kostspielig und kamen oft in wohlhabenden Gebäuden vor, berichten die Experten.

Einige der Funde deuten auch auf eine umfassendere Nutzung des Standorts über die Jahrhunderte hin. So wurden beispielsweise Hufeisen gefunden, die auf eine längere Besiedelung hindeuten könnten. In diesem Zusammenhang dokumentiert nationalgeographic.de, dass viele Dörfer im Harz zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert wüst fielen. Dies könnte durch Faktoren wie Konflikte, Seuchen und Klimaveränderungen beeinflusst worden sein.

Die archäologischen Arbeiten am ehemalige Kloster Himmelpforte sind ein wichtiger Schritt, um die Geschichte dieser Region besser zu verstehen. Die Fortsetzung der Grabungen wird hoffentlich weitere spannende Erkenntnisse über das Leben im Harz im Mittelalter bringen, die die historischen Wurzeln und den kulturellen Reichtum der Region beleuchten.

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Beste Referenz
news38.de
Weitere Infos
archaeologie-online.de
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nationalgeographic.de

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