
Der Harz, Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, erfreut sich einer großen Beliebtheit bei Wanderern und Naturfreunden. Mit etwa 8.000 Kilometern an ausgeschilderten Wanderwegen bietet die Region für jeden Geschmack etwas – von gemütlichen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Touren. Die bekanntesten Einstiegspunkte sind Städte wie Goslar, Blankenburg, Osterode und Bad Sachsa, die als Ausgangsbasis für Erkundungen dienen.
Aber der Zugang zum Harz gestaltet sich momentan herausfordernd. Seit August 2023 gibt es erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr. Diese resultieren aus der Generalsanierung der Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin, wie news38.de berichtet. Betroffene Strecken sind unter anderem:
- RB 47 (Uelzen–Bad Bodenteich–Braunschweig): Fährt nur alle zwei Stunden mit Busunterstützung.
- RE 20 (Uelzen–Salzwedel–Stendal–Magdeburg–Schönebeck): Entfällt tagsüber zwischen Salzwedel und Uelzen, Busse kommen zum Einsatz.
- RB 40 (Braunschweig–Helmstedt–Magdeburg): Fährt im Stundentakt; zusätzliche Fahrten entfallen außer ein morgendliches Zugpaar.
- RE 50 (Braunschweig nach Wolfsburg): Verkehrt im Stundentakt, an Werktagen entfallen zusätzliche Züge.
Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin werden während der Bauphase über Uelzen und Salzwedel umgeleitet. Dies führt zu einer verlängerten Fahrzeit von mindestens 45 Minuten.
Wandern im Harz
Der Harz ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wanderer, sondern auch für Naturliebhaber. Die Region hat mit dem Brocken, der mit seinen 1.141 Metern der höchste Berg des Harzes ist, sowie zahlreichen Fernwanderwegen wie dem Harzer Hexenstieg viel zu bieten. Diese Wanderstrecke beginnt in Osterode und führt bis nach Thale, wo der Hexentanzplatz liegt, ein historischer Ort, der zur Walpurgisnacht eine besondere Bedeutung hat.
Das Angebot an Wanderwegen ist vielfältig. Zum Beispiel führt der Harzer Grenzweg entlang des Grünen Bandes, das die ehemalige deutsch-deutsche Grenze nachzeichnet. Es gibt auch das Bodetal mit seinen beeindruckenden Felsmassiven, das Wanderern spektakuläre Aussichten bietet. Zudem bietet Bad Harzburg über 60 Wanderwege, darunter den Radau-Wasserfall und die Luchstour, die sich besonders für Familien eignen.
Für die Abenteuerlustigen gibt es im Hochharz anspruchsvollere Routen mit zahlreichen Höhenmetern. Ein bekanntes Beispiel ist der Bad Harzburger Teufelsstieg, der zum Brockengipfel führt und beachtliche 950 Höhenmeter aufweist. Für eine leichtere Erkundung stehen gut ausgebaute Busnetze und die Harzer Schmalspurbahn zur Verfügung, die den Zugang zu steilen Strecken erleichtern.
Klimatische Bedingungen und beste Reisezeiten
Das Wetter im Harz ist gemäßigt, doch Wanderer sollten sich auf plötzliche Wetterumschwünge einstellen, insbesondere auf den Gipfeln, wo starke Winde gefährlich werden können. Der April gilt als der regenreichste Monat, während der September der trockenste ist. Die Wahl der besten Reisezeit hängt von persönlichen Vorlieben ab, wobei Frühling und Herbst oft als besonders reizvoll beschrieben werden.
Auch wenn einige Wege im Hochharz während der Schneeschmelze schwer oder nicht begehbar sind, bleibt der Harz ein faszinierendes Ziel für Wanderungen. Die speziellen Programme, wie die „Harzer Wandernadel“, belohnen Wanderer mit Stempeln an über 222 Stempelstellen, die sich über drei Bundesländer und fünf Landkreise erstrecken, ein einzigartiges Angebot in Deutschland.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Harz trotz der aktuellen Verkehrseinschränkungen ein wunderbares Ziel für Outdoor-Aktivitäten bleibt. Egal, ob man die Höhen des Brockens erklimmen oder die malerischen Wanderwege erkunden möchte, der Harz bietet ein unvergleichliches Naturerlebnis.