
Die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA) vermeldet einen erfreulichen Anstieg der Fahrgastzahlen im neuen Busverkehrssystem über den Elb-Havel-Stern. Implementiert wurde das System vor einem Jahr, und seitdem nutzen etwa 400 Menschen täglich diese Verbindung, die Genthin, Havelberg, Tangermünde und Stendal miteinander verknüpft. Der Erfolg wird besonders durch ein vertieftes Interesse an der Nutzung der Elbbrücke bei Tangermünde deutlich, wo die Fahrgastzahlen um 80 Prozent gestiegen sind, vergleicht man diese mit dem Vorjahr, berichtet tagesschau.de.
Dennoch bestehen im neuen Bussystem nicht unerhebliche Mängel. Beispielsweise beklagt Ramona Kunze, die täglich von Fischbeck nach Berlin pendelt, lange Wartezeiten und verpasste Anschlüsse. Trotz eines stündlichen Umstiegs in Fischbeck zu den vier Städten sind die Verbindungen nicht optimal. Besonders die Anbindung über Genthin ist unzureichend, was zu einer Wartezeit von rund 40 Minuten auf den Zug führt. Auch der Umstieg in Schönhausen ist problematisch, da dort nur eine Minute Anschlusszeit bleibt. NASA räumt ein, dass nicht alle Anschlusswünsche erfüllt werden können, da Verbindungen nach Magdeburg Vorrang haben.
Mängel im Ticket- und Fahrplansystem
Ein weiteres Hindernis ist die Verwirrung bei den Fahrplänen, die durch unterschiedliche Software-Systeme der örtlichen Busgesellschaften, Stendalbus und Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land, verursacht wird. Dies führt besonders bei älteren Menschen und Touristen zu Schwierigkeiten bei den Fahrplanaushängen. In Tangermünde fehlt zudem der Fahrplan der Stendalbusgesellschaft, was die Nutzung des neuen Systems weiter erschwert.
Um die Situation zu verbessern, plant NASA für 2025/2026 die Errichtung eines modernen, barrierefreien Bussteigs, der besser angeordnet sein wird. Dieser wird um 80 Meter versetzt und erhält Parkmöglichkeiten für Autos und Fahrräder, was die Zugänglichkeit erhöhen soll.
Zukunftsorientierte Verkehrsgestaltung
Der ÖPNV-Plan des Landes Sachsen-Anhalt, der auf dem Paragraf 3 Absatz 2 des ÖPNVG LSA basiert, hat das Ziel einer landesweit koordinierten Verkehrsgestaltung. Im Mittelpunkt steht hier ein zukunftsfähiger, nutzerorientierter Nahverkehr, der verschiedene Verkehrsmittel wie Bahn, Bus und flexible Bedienformen wie Rufbusse miteinander verknüpft. Diese Vorgehensweise soll sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Fahrgäste sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten berücksichtigt werden. Der Plan, der am 11. Dezember 2018 vom Kabinett beschlossen wurde, entstand aus mehreren Workshops und einem formellen Beteiligungsverfahren, so die Informationen von sachsen-anhalt.de.
Für Nutzer bietet die INSA-App die Möglichkeit, Reisemöglichkeiten von Tür zu Tür zu ermitteln und Zugriff auf alle Fahrpläne des Nahverkehrs in Sachsen-Anhalt und dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) zu erhalten. Diese umfassenden Informationen zielen darauf ab, die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern und Fahrgästen eine bessere Planbarkeit zu ermöglichen.
INSA stellt auch Echtzeitinformationen, Fahrpreise sowie Handy- und Online-Tickets zur Verfügung und ist ein wichtiges Werkzeug für die Reisenden, wie insa.de berichtet.