
Das Modellprojekt „Lernwelt Sachsen-Anhalt“ wurde von den dbb Lehrerverbänden Sachsen-Anhalt initiiert und zielt darauf ab, digitale Technologien in den Schulalltag zu integrieren. Dabei werden innovative Lernmethoden gefördert, um die Bildung im Land voranzubringen. Besondere Bestandteile des Projekts sind Live-Übertragungen in entfernte Klassenräume, telepräsente Avatare für erkrankte Schüler sowie Digitallabore, die mit 3D-Druckern und VR-Brillen ausgestattet sind. Dieses Engagement unterstreicht die Bemühungen um eine zukunftsorientierte Bildung, obwohl die Lehrerverbände auch die Herausforderungen thematisieren, die mit der Digitalisierung einhergehen. Insbesondere der Lehrermangel in Sachsen-Anhalt stellt ein großes Hindernis dar, wie sachsen-anhalt.dbb.de berichtet.
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist, dass Lehrer mehr Zeit für die Vorbereitung und Umsetzung digitaler Unterrichtsformate aufwenden müssen. Dies kann zusätzliche Belastungen verursachen, da viele Lehrkräfte Schulungen benötigen, um digitale Tools effektiv einzusetzen. Technische Schwierigkeiten, wie die Einrichtung von Geräten und die Nutzung entsprechender Software, können darüber hinaus die Unterrichtszeit beeinträchtigen. Der Einsatz digitaler Medien erfordert zudem eine intensivere Betreuung der Schüler. Dieser hohe Erwartungsdruck, die digitale Bildung schnell und erfolgreich umzusetzen, erhöht die Belastung der Lehrkräfte weiter.
Vielfältige Lernangebote
Im Kontext der digitalen Bildung in Sachsen-Anhalt wurden auch verschiedene Online-Formate entwickelt, die eine Unterstützung bei der Schulbildung bieten. Dazu gehört das Konzept der „Online-Basics“, das auf den Lehrplänen basierend fachliche Kompetenzen fördert. Unterteilt in synchrone Anteile durch Lehrkräfte und asynchrone Aufgabenbearbeitung, werden Schüler so optimal unterstützt. Des Weiteren gibt es ein „Online-Lernbüro“, welches als didaktisches Konzept für virtuelle Sprechstunden fungiert und Hilfestellungen zu verschiedenen Aspekten der Online-Basics bietet. Immer mehr Schulen setzen auf solche digitalen Formate, um den Lehrbetrieb aufrechtzuerhalten, wie bildung-lsa.de berichtet.
Ein weiteres wichtiges Element sind die „Online-Selbstlernen“-Ressourcen, die den Lernenden rund um die Uhr Zugriff auf Lernmaterialien bieten. Dazu zählen Erklärvideos und fachlich ausgewählte Medien. Zusätzlich wurden spezielle Lernsoftware-Lizenzen für Fächer wie Mathematik, Physik und Chemie erworben, die das selbstgesteuerte Lernen unterstützen. Online-Fortbildungen für Lehrkräfte sind ebenfalls mittlerweile Standard, um die professionellen Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien zu erweitern.
Kompetenzen für die digitale Zukunft
Um den Bedürfnissen der heutigen Schüler gerecht zu werden, wurde ein verbindlicher Kompetenzrahmen für „Kompetenzen in der digitalen Welt“ eingeführt. Dieser Rahmen umfasst unter anderem die Fähigkeiten, Informationen zu suchen und zu verarbeiten sowie sicher zu agieren und Probleme zu lösen. Die Schulen sind aufgefordert, den Erwerb dieser Kompetenzen zu ermöglichen, was auch die Notwendigkeit eines zeitgemäßen pädagogischen Konzepts und einer adäquaten technischen Ausstattung einschließt, wie bildung.digital hervorhebt.
Ein effektives Medienbildungskonzept wird als Schlüssel zur Schulentwicklung gesehen. Digitale Schulentwicklung wird dabei als mehrdimensionaler Prozess betrachtet, der gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen angestoßen und gesteuert werden muss. Um die Anforderungen der Digitalisierung zu erfüllen, sind Organisation, Personal, Unterricht, Kooperation und Technologie entscheidend. Die Phasen der Organisationsentwicklung sind dabei nicht linear, sondern überschneiden sich und folgen zyklischen Mustern, was die Komplexität der Schulentwicklungsprozesse verdeutlicht. Die Herausforderung, diese Prozesse erfolgreich zu gestalten, liegt somit in der engen Verzahnung von Planung und Ausführung, um das Kollegium zu mobilisieren und zu motivieren.