
Die Bundestagswahl 2025 wirft ihre Schatten voraus, insbesondere im Wahlkreis 72, der Teile des Burgenlandkreises sowie der Gemeinden Merseburg, Braunsbedra, Leuna, Bad Dürrenberg und Schkopau umfasst. In diesem Wahlkreis haben sich insgesamt acht Direktkandidaten aufgestellt, obwohl Sachsen-Anhalt aufgrund seiner schrumpfenden Bevölkerung einen Wahlkreis an Bayern verloren hat und im Jahr 2024 eine Wahlkreisreform stattfand. Der Wahlkreis Anhalt, zu dem Bitterfeld-Wolfen und Köthen gehörten, wird dabei nicht mehr existieren; die Wähler werden auf die benachbarten Wahlkreise verteilt. Dies berichtet MDR.
Am 23. Februar 2024 finden die vorzeitigen Bundestagswahlen statt. Im Rahmen eines Wahlforums in Merseburg, zu dem großes Interesse herrschte, präsentierten sich die Direktkandidaten vor etwa 130 Besuchern, die das Ständehaus füllten. Die Kandidaten erhielten jeweils 90 Sekunden Zeit, um sich vorzustellen, gefolgt von einer lebhaften Diskussion über zentrale Themen wie Energiepolitik, Wirtschaft, Bürgergeld und Renten. Ausgeschlossen war der Kandidat der Bündnis Sahra Wagenknecht, der an diesem Abend nicht anwesend war.
Kandidaten im Überblick
Die acht Direktkandidaten bringen eine breite Palette an Erfahrungen und politischen Ansätzen mit:
- Moritz Eichelmann (FDP) – Mit 20 Jahren der jüngste Kandidat, studentischer Stadtrat aus Merseburg. Fokus auf Bildung, Kultur und ländlichen Raum.
- Enrico Gemsa (Bündnis 90/Die Grünen) – 44 Jahre alt, Marketingmanager. Themenschwerpunkte: Steuerreformen und Investitionen in Bildung.
- Martin Reichardt (AfD) – 55-jähriger Pädagoge und Bundestagsabgeordneter seit 2017, setzt sich für Familienstärkung und Einwanderungsbegrenzung ein.
- Rebecca Resch (Freie Wähler) – Honorardozentin mit Fokus auf Bildungs-, Gesundheits- und Kommunalpolitik.
- Matthias Sanftleben (Einzelbewerber) – Über seine politischen Positionen ist wenig bekannt.
- Michael Scholz (Die Linke) – Kommunikationselektroniker, will Tarifvertragsrecht reformieren und den ÖPNV ausbauen.
- Norman Steigleder (SPD) – Fluggerätemechaniker, setzt sich für sozial-ökologische Strukturwandel ein.
- Dieter Stier (CDU) – Forderung nach Bürokratieabbau und Senkung der Unternehmenssteuern.
Politische Schwerpunkte und Themen
Die politischen Diskurse drehen sich um wichtige Themen wie Unternehmenspolitik und Energieversorgung. Die CDU verweist auf einen Bürokratieabbau und die AfD fordert steuerliche Entlastungen zur Minderung von Schäden durch die gegenwärtige Regierung. Die SPD plant einen Energiepreisdeckel für besonders betroffene Branchen, während die Linke eine Deckelung der Energiepreise ohne staatliche Unterstützung vorschlägt. Die Grünen setzen auf den Ausbau erneuerbarer Energien, während die FDP eine Senkung der Energiesteuern im Raum hat.
Die Diskussion über das Bürgergeld erweist sich als kontrovers. Während Einigkeit über die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung für Nicht-Erwerbstätige besteht, kritisiert die AfD das Bürgergeld als sozialen Anreiz, der zu einer Migration führen könnte. Für die Rentenpolitik zeigen alle Parteien einen hohen Handlungsbedarf auf, insbesondere in Anbetracht der alarmierenden armutsgefährdeten Quoten unter den über 65-Jährigen. Die Linke fordert eine Anhebung des Rentenniveaus, die SPD fordert Steuererhöhungen für Spitzenverdiener zur Rentenfinanzierung, während die Grünen einen Bürgerfond zur Rentensicherung vorsehen.
Insgesamt sind die Vorbereitungen auf die bevorstehenden Wahlen von einem starken Interesse der Wählerschaft geprägt, die sich nach Lösungen für die Herausforderungen der Region sehnt. Die Entwicklungen in den kommenden Monaten könnten entscheidend sein für die politische Ausrichtung in Sachsen-Anhalt.
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