Börde

Sichere Überquerung: Deutsche Bahn kämpft gegen Gefahren an Gleisen

Die Deutsche Bahn (DB) hat einen klaren Plan: Um Unfallgefahren an Bahnübergängen zu reduzieren, sollen Alternativen geschaffen werden. Diese Initiative sieht vor, die Zahl der schranklosen Bahnübergänge in Deutschland weiter zu minimieren. Im Zeitraum von 2019 bis 2023 ist es bereits in verschiedenen Bundesländern zu einem Rückgang gekommen. In Sachsen-Anhalt verringerte sich die Zahl von 519 auf 497, während in Sachsen die Zahl von 543 auf 494 fiel. In Thüringen blieb der Rückgang hingegen fast stagnierend mit einem leichten Abfall von 394 auf 393 schranklose Übergänge.

Die DB plant zudem Umbauprojekte, die kurz vor dem Abschluss oder bereits in Planung sind. Dazu zählen beispielsweise eine neue Eisenbahnüberführung in Hohenebra auf der Strecke von Erfurt nach Nordhausen sowie eine Eisenbahnüberführung in Glaubitz, die die Strecken Leipzig und Dresden verbindet. In Sachsen-Anhalt wird es zur Schließung von Bahnübergängen in Barleben und Wolmirstedt kommen, die durch Unter- oder Überführungen ersetzt werden sollen.

Risikoeinschätzung und Verkehrssicherheit

Schrankenlose Querungen werden als nicht technisch gesicherte Bahnübergänge klassifiziert und finden sich meist an verkehrsarmen Strecken. Diese Übergänge sind mit dem Andreaskreuz gekennzeichnet, das für alle Bahnübergänge gilt. Verkehrsteilnehmer sind gefordert, selbst auf ihre Sicherheit zu achten, da Unfälle häufig auf Unaufmerksamkeit, Leichtsinn oder mangelnde Kenntnis der Verkehrsregeln zurückzuführen sind. Der ADAC betont die Notwendigkeit, die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer zu schärfen und empfiehlt, Wartelinien vor nicht gesicherten Bahnübergängen anzubringen, um den Vorrang des Schienenverkehrs deutlicher zu machen.

Ein weiteres Problem liegt in den Verhaltensregeln, die am Bahnübergang gelten. So sollten Verkehrsteilnehmer mit einem vorausschauenden Tempo an den Übergang heranfahren, um im Notfall bremsbereit zu sein. Signale und Schilder im Bereich des Bahnübergangs sind ebenfalls zu beachten. Die weißen Baken mit roten Streifen zeigen den Abstand zunächst an: Drei Streifen bedeuten 240 Meter, zwei Streifen 160 Meter und ein Streifen 80 Meter bis zum Bahnübergang.

Statistische Erfassung von Unfällen

Die Sicherheit an Bahnübergängen ist kein leichtes Thema. Statistisch betrachtet sind Unfälle an Bahnübergängen in Deutschland im Vergleich zu Gesamtunfällen im Straßenverkehr zwar selten, jedoch oft schwerwiegender. Im Jahr 2016 ereigneten sich 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen mit Personenschaden, die 46 Todesopfer und 1.367 Verletzte forderten. Rund 30 bis 40 Prozent aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr finden an Bahnübergängen statt, wobei ca. 30 Prozent dieser Unfälle an nicht technisch gesicherten Anlagen geschehen.

Die Sicherung von Bahnübergängen erfolgt gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) und umfasst verschiedene Sicherungsarten, darunter technische und nicht-technische Sicherungen wie das Andreaskreuz. Die von den jeweiligen Anlagen abhängige Sicherungsart ist entscheidend für die Sicherheit. Während niveaufreie Kreuzungen die höchste Sicherheit bieten, erfordern sie auch hohe finanzielle Investitionen. Voll- und Halbschranken bieten Schutz, sind jedoch mit längeren Schließzeiten verbunden.

Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, wurden mehrere Empfehlungen abgegeben. Dazu gehören die Prüfung des Einsatzes von Rotlichtüberwachungsanlagen und der baulichen Trennung der Fahrbahnen sowie Modellprojekte zur Verbesserung der Sicherheitsstandards. Die oben genannten Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen und Unfälle zu vermeiden. Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) zeigt sich hier ein erheblicher Bedarf an Sensibilisierung und Aufklärungsarbeit, um das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und Regelmissachtungen zu reduzieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
deutschebahn.com
Mehr dazu
dvr.de

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