
Am Samstagabend, den 16. Januar 2025, fand in Weferlingen, Landkreis Börde, eine Feier von Abiturienten statt, die in einem besorgniserregenden Vorfall endete. Rund 200 Gäste waren im Mehrgenerationenhaus, Gutshof 4, versammelt, als kurz nach Mitternacht elf Personen über akute Übelkeit klagten. In mehreren Fällen kam es zu Erbrechen und, in Einzelfällen, sogar zu Bewusstlosigkeit.
Die rasche Reaktion der anwesenden Rettungskräfte führte dazu, dass acht der betroffenen Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden. Die Abiturientenfeier wurde daraufhin abgebrochen, und die Polizei wurde eingeschaltet, um die Hintergründe des Vorfalls zu ermitteln. Die Gesundheitszustände der Betroffenen haben sich mittlerweile stabilisiert.
Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung
Die Polizei ermittelt nun in alle Richtungen und geht von gefährlicher Körperverletzung aus. Ein zentraler Ermittlungsansatz ist der Verdacht, dass den Gästen möglicherweise manipulierte Getränke serviert wurden. Die Ermittler führten Blutabnahmen bei den Geschädigten durch, um die Ursachen des Vorfalls zu klären. Bislang stehen die Ergebnisse dieser Untersuchungen noch aus.
Zusätzlich wurden Spuren in dem Veranstaltungssaal „Haus der Generationen“ gesichert. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass keine reingepanschten Drogen gefunden wurden. Dennoch bleibt die Möglichkeit eines übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsums im Raum, was die Ermittlungen des Polizeireviers Börde in dieser Angelegenheit weiterhin kompliziert.
Ein Aufruf an die Öffentlichkeit
Die Polizei ruft Zeugen des Vorfalls auf, sich bei ihr zu melden. Menschen, die Informationen zu den Geschehnissen haben, sollen sich unter der Telefonnummer 03904/478-0 oder über das E-Revier der Polizei Sachsen-Anhalt melden. Diese Informationen sind entscheidend, um die Umstände genauer zu beleuchten und mögliche Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
In einem größeren Kontext wirft dieser Vorfall ein Schlaglicht auf die Gefahren des Substanzkonsums unter Jugendlichen. Laut einem Bericht der WHO haben über 50 % der 15-Jährigen in Europa bereits Alkohol konsumiert. Zudem zeigen sich alarmierende Trends in Bezug auf E-Zigaretten und Cannabis. Unterschiede im Substanzgebrauch zwischen den Geschlechtern verringern sich, und die Notwendigkeit gezielter Präventionsstrategien zur Bekämpfung des Substanzkonsums wird immer dringlicher.
Die Tragödie in Weferlingen könnte als eine von vielen Warnungen dienen. Dr. Hans Henri P. Kluge, Regionaldirektor der WHO für Europa, betont die Gefahren, die ein übermäßiger Substanzgebrauch für die öffentliche Gesundheit darstellt und fordert Maßnahmen zur Eindämmung des Konsums, was auch die Regulierung von Alkohol und Nikotin einschließt.