
Am 10. April 2025 äußerte sich Hans-Jörg Vogel, Departmentleiter der Bodensystemforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), in der Sendung „Dienstags direkt“ von MDR SACHSEN zur aktuellen Situation der Landwirtschaft in Zeiten der Trockenheit. Sein Beitrag war besonders relevant, da immer mehr Regionen mit kritischen Wasserständen kämpfen.
Vogel erklärte, dass der Boden selbst unter trockenen Bedingungen nicht unmittelbar leidet. Die biologische Aktivität im Boden verlangsamt sich zwar, aber die Organismen gelangen in Ruhestadien und können wieder aktiv werden, sobald die Feuchtigkeit zurückkehrt. Dies lässt hoffen, dass die Böden langfristig intakt bleiben, auch wenn sie vorübergehend leiden. Ein wichtiger Punkt, den Vogel ansprach, war der Einfluss des Wasserhaushalts auf die Böden.
Einfluss der Trockenheit auf die Landwirtschaft
Trotz der robusten Natur des Bodens spüren Pflanzen die Auswirkungen der Trockenheit deutlich stärker. Die Landwirtschaft gerät zunehmend unter Druck, insbesondere was die Verfügbarkeit von Wasser betrifft. Ein Blick auf das Jahr 2018 zeigt alarmierende Zahlen: In vielen Regionen wurde der Jahresniederschlag von 400 Litern pro Quadratmeter nicht erreicht, was für einen optimalen Weizenertrag unerlässlich ist.
Vogel betonte zudem, dass tiefgründige Böden besser mit Trockenphasen umgehen können als sandige und flachgründige Böden. Besonders in Brandenburg, wo solche Böden verbreitet sind, können diese Bedingungen zu signifikanten Ernteausfällen führen. In Zeiten von Klimawandel und extremen Wetterbedingungen wird der Schutz der Wasserressourcen daher immer wichtiger.
Die Bedeutung des Grundwassers im Alpenrheintal
Ein weiterer Aspekt der Wasserknappheit betrifft das Alpenrheintal, wo das Grundwasser die Hauptquelle für die Trinkwasserversorgung ist. Laut Angaben von alpenrhein.net stammt mehr als die Hälfte des Trinkwassers für über 500.000 Bewohner aus Grundwasser. Der Schutz dieser Ressource hat somit existenzielle Bedeutung für die lokale Bevölkerung.
Die Wasserreinhaltegesetze in Liechtenstein, Österreich und der Schweiz gehören zu den strengsten weltweit und sind entscheidend für die Erhaltung der Wasserqualität. Grundwasser wird nicht nur für die Trinkwasserversorgung genutzt, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der Wirtschaft und Industrie, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie und für thermische Anwendungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Landwirtschaft als auch die Trinkwasserversorgung vor enormen Herausforderungen stehen. Der stetige Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen sind für die langfristige Nachhaltigkeit in diesen Bereichen unerlässlich. Die Aussagen von Hans-Jörg Vogel verdeutlichen, dass während der Boden zunächst resilient ist, die Pflanzenwelt und die menschlichen Bedürfnisse dringenden Handlungsbedarf erfordern.
Für mehr Informationen zu den Auswirkungen von Trockenheit auf Böden besuchen Sie bitte MDR. Weitere Details zur Trinkwasserversorgung im Alpenrheintal finden Sie auf alpenrhein.net.