
Im Angesicht der drohenden Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland haben mehrere Zoos in Sachsen-Anhalt präventive Maßnahmen ergriffen. Insbesondere der MDR berichtet, dass im Bergzoo Halle, Tierpark Bernburg, Tiergarten Stendal und Tierpark Salzwedel die Streichelgehege vorerst geschlossen bleiben müssen. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Einschleppung der hochansteckenden Tierseuche durch Besucher zu verhindern.
In den Tierparks Bernburg und Stendal erfolgt zudem der Verkauf von Tierfutter an Besucher nicht mehr. Der Zoo Halle hat ein weiterer Maßnahmenaufruf erlassen: Hier werden die geführten Zootier-Fütterungen bis auf Weiteres ausgesetzt. Um die Hygiene zu wahren, dürfen die Mitarbeiter ihre Arbeitskleidung nicht mit nach Hause nehmen; diese wird im Zoo gewaschen.
Maßnahmen und Beobachtungen
In Bitterfeld und Greppin sind die Tiergehege auf Anraten des Veterinäramtes und Überlegungen zur Tierseuche seit Dienstag geschlossen. Der Tierpark in Bitterfeld plant, spätestens am kommenden Montag wieder zu öffnen, nachdem Hinweisschilder und Stromzäune im Streichelgehege installiert werden. Der Tierpark Köthen bleibt unterdessen geöffnet, jedoch dürfen Besucher keine Futtermittel mitbringen, während Seuchenmatten als Schutz eingesetzt werden. Der Magdeburger Zoo beobachtet die Situation sorgfältig und wartet auf neue Entwicklungen.
Die drohende MKS stellt eine zusätzliche Belastung für die Zoos dar, die zudem mit der grassierenden Vogelgrippe zu kämpfen haben. MKS ist besonders gefährlich für klassische Huftiere sowie viele Paarhufer wie Giraffen, Kamele und Elefanten. Berichten zufolge wurde in der vergangenen Woche ein Ausbruch bei einer Herde Wasserbüffel in Brandenburg festgestellt, dem ersten Fall in Deutschland seit 35 Jahren. Ein zweiter Verdachtsfall konnte jedoch nicht bestätigt werden.
Aktuelle Situation und Reaktionen
In der aktuellen Lage gibt es in Sachsen-Anhalt noch keinen bestätigten Fall von MKS. Dennoch wurden die Transportmöglichkeiten für landwirtschaftliche Nutztiere in Brandenburg seit heute wieder freigegeben, nachdem eine Eilverordnung zur Eindämmung der MKS um Mitternacht endete. Jedoch ist der Transport von Tieren in und um den Ausbruchsort in Hönow weiterhin untersagt. Diese Maßnahmen werden von den Bundesländern zur Bekämpfung der Tierseuche ergriffen, was darauf hinweist, dass MKS ein ernstzunehmendes Risiko darstellt.
Die Scinexx betont, dass MKS eine hochansteckende Virusinfektion ist, die auch Zoo- und Wildtiere betrifft. Auf internationaler Ebene ist diese Seuche bekannt, doch für den Menschen stellt sie keine Gefahr dar. Epidemiologische Untersuchungen sind im Gange, um den Seuchenursprung zu ermitteln und mögliche Kontaktbetriebe zu identifizieren. Es wurden unverzüglich behördliche Maßnahmen zur Tötung der betroffenen Tiere und zur Einrichtung von Sperrzonen eingeleitet.
Zusammenfassend sind die Maßnahmen in den sachsen-anhaltischen Zoos Teil einer breiteren Strategie zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, die nach Jahrzehnten wiederaufgetaucht ist. Der BMEL informiert, dass die Virusübertragung auch durch belebte und nicht belebte Vektoren erfolgen kann, was die Gefahr einer Ausbreitung erhöht. Unter den momentanen hygienischen Bedingungen sei jedoch nach wie vor keine Gefahr für Verbraucher von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten gegeben.