
Am 6. Februar 2025 zeigt die aktuelle Bevölkerungsstatistik für Sachsen-Anhalt einen anhaltenden Rückgang der Bevölkerung. Ende Juni 2024 lebten in dem Bundesland insgesamt 2.139.071 Personen, davon 1.089.206 Frauen und 1.049.865 Männer. Im ersten Halbjahr 2024 verringerte sich die Bevölkerungszahl um 5.499 Personen. Diese Zahlen werden durch die Tatsache unterstrichen, dass die Geburtenrate nach wie vor nicht mit der Sterberate mithalten kann.
Im gleichen Zeitraum wurden 6.145 Lebendgeburten verzeichnet, während die Sterbefälle mit 17.202 ein signifikantes Übergewicht hatten. Der Wanderungsgewinn betrug 5.594 Personen, was bedeutet, dass mehr Menschen zuzogen als das Bundesland verließen. Insgesamt zogen 30.056 Personen nach Sachsen-Anhalt, während 24.462 Personen abwanderten, was einen gewissen Ausgleich darstellt, jedoch das Geburtendefizit nicht kompensieren konnte. Insgesamt sank die Bevölkerungszahl um 0,3 % in diesem Zeitraum.
Regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum
Interessanterweise verzeichnete Magdeburg einen leichten Bevölkerungszuwachs von 0,2 %. Demgegenüber standen Städte wie Halle (Saale), Dessau-Roßlau sowie alle Landkreise, die Bevölkerungsrückgänge zwischen 0,1 % und 0,6 % erlitten. Die größten prozentualen Verluste traten im Salzlandkreis, in Dessau-Roßlau und im Altmarkkreis Salzwedel auf. Diese regionalen Diskrepanzen sind wichtig, um die demografischen Veränderungen innerhalb Sachsen-Anhalts besser zu verstehen.
Die Erhebung der Bevölkerungszahlen berücksichtigt zudem 36 Bestandskorrekturen, die Altfälle aus früheren Jahren betrafen. Die Differenz zwischen den Geburten- und Sterberaten bleibt ein zentrales Anliegen, das nicht nur den aktuellen demografischen Wandel widerspiegelt, sondern auch zukunftsorientierte Maßnahmen erfordert, um Stabilität zu gewährleisten.
Geburtenzahlen im Rückgang
Die voraussichtliche Anzahl der lebend geborenen Kinder in Sachsen-Anhalt für 2024 beläuft sich auf etwa 12.400. Diese Schätzung basiert auf vorläufigen Geburtenzahlen bis zum 30. September 2024, bis zu diesem Datum wurden 9.336 Kinder geboren. Der Rückgang im Vergleich zu 2023, als 13.550 Lebendgeborene registriert wurden, beläuft sich auf 1.150 Geburten, was einem Rückgang von 8,5 % entspricht. Damit wird ein neuer Tiefstand bei den Geburtenzahlen erreicht.
Zum Vergleich: Die tiefsten Geburtenzahlen der letzten Jahrzehnte wurden 1993 mit 14.610, 1994 mit 14.280 und 1995 mit 14.568 registriert. Die endgültigen amtlichen Geburtenzahlen für 2024 werden im Juni 2025 veröffentlicht, was die Unsicherheiten in Bezug auf die anhaltenden Trends unterstreicht.
Demografischer Wandel als Herausforderung
Sachsen-Anhalt steht vor zahlreichen Herausforderungen des demografischen Wandels. Neben dem Geburtensterben ist die Altersstruktur der Bevölkerung ein entscheidender Faktor. Eine Analyse des Zeitraums von 2007 bis 2022 zeigt, dass jüngere Altersgruppen (0 bis 20 Jahre) in den meisten Jahren abnahmen, während es in der Altersgruppe von 60 bis 80 Jahren einen kontinuierlichen Anstieg zu verzeichnen gab.
Die Wanderungsbewegungen haben im gleichen Zeitraum ebenfalls unterschiedliche Muster gezeigt. Von 2017 bis 2022 zogen insgesamt 127.000 Menschen nach Sachsen-Anhalt, während 133.000 fortzogen. Die Zuzüge stiegen um 18 % im Vergleich zum Zeitraum von 2012 bis 2016, was für die Attraktivität des Bundeslandes spricht, wenn auch nicht in ausreichendem Maße, um den Rückgang der Bevölkerung aufzuhalten. Für genauere Informationen über die Wanderungsbewegungen und Altersstruktur bietet das Demografie-Portal weitere Einblicke und Aufbereitungen.