
Am 15. Januar 2025 informiert das Amt für Verbraucherschutz und Gesundheit im Altmarkkreis Salzwedel über den aktuellen Stand bezüglich der Maul- und Klauenseuche (MKS). Diese hochansteckende Virusinfektion wurde am 10. Januar 2025 bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, bestätigt. Diese Herausforderung hat erhebliche Auswirkungen auf die Viehbestände und die Handhabung von Klauentieren in Deutschland.
MKS betrifft mehrere empfängliche Tierarten, insbesondere Rinder, Schafe, Ziegen sowie Wild- und Hausschweine. Im Altmarkkreis Salzwedel belaufen sich die Tierbestände zum Stichtag 31. Dezember 2024 auf 379 Rinderbestände mit 45.479 Tieren, 166 Schweinebestände mit 101.196 Schweinen sowie 657 Bestände von Schafen und Ziegen mit insgesamt 7.558 Tieren. Vor diesem Hintergrund sind die Behörden in Alarmbereitschaft.
Risikominderung und Maßnahmen
Die Behörden der Länder haben umgehend Maßnahmen eingeleitet, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Dazu gehört ein 72-stündiger Standstill für Klauentiere, der seit dem 10. Januar 2025 in Brandenburg gilt und um 48 Stunden verlängert wurde. Dies bedeutet, dass der Transport von Klauentieren eingeschränkt ist. Der Verlust des MKS-Freiheitsstatus für Deutschland hat zur Folge, dass keine Veterinärbescheinigungen ausgestellt werden können, die MKS-Freiheit garantieren.
Zusätzlich wurden alle Veranstaltungen mit empfänglichen Tieren in Sachsen-Anhalt bis zur dritten Kalenderwoche abgesagt. Auch der Zoo und der Tierpark in Berlin sind derzeit geschlossen. Untersuchungen, die im Altmarkkreis Salzwedel durchgeführt wurden, haben bisher das MKS-Virus ausgeschlossen. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und es bestehen Notfallpläne, die invasive seuchenhygienische Maßnahmen sowie eine Keulung infizierter Bestände umfassen.
Überwachung und Aufklärung
Die epidemiologischen Ermittlungen zur Aufklärung des Seuchenursprungs sind im Gange, während die Bundesländer gemeinsam mit der EU über die weitere Vorgehensweise beraten. Eine Bund-Länder Task Force konnte bereits am Tag des Ausbruchs eingreifen. Auch der zentrale Krisenstab Tierseuchen ist einberufen worden, um die Situation zu evaluieren und gegebenenfalls neue Maßnahmen zu ergreifen.
MKS ist nicht nur eine Herausforderung für die Tiergesundheit, sondern hat auch tiefgreifende sozioökonomische Auswirkungen. Die Rückkehr zur MKS-Freiheit wird als äußerst wichtig erachtet, um den Handelsbeschränkungen entgegenzuwirken, die sich aus diesem Ausbruch ergeben haben. Aufgrund der aktuellen Risikolage, insbesondere im Hinblick auf bevorstehende überregionale Veranstaltungen wie Auktionen, plant Niedersachsen strikte Auflagen. Veranstaltungen mit Klauentieren sind bis einschließlich 17. Januar 2025 untersagt, um das Risiko einer Einschleppung des Virus zu minimieren.
Die Bevölkerung wird aufgefordert, alle Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten, um die Gesundheit der Tierbestände zu schützen. Es besteht keinerlei Gefahr für Verbraucher von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten unter den heutigen hygienischen Bedingungen. Dennoch bleibt MKS eine ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft, die nicht vernachlässigt werden darf, da sie durch die Luft und andere Vektoren auch über große Entfernungen verbreitet werden kann, wie das Tierseucheninfo Niedersachsen deutlich macht.