Sachsen-Anhalt

Alarm beim Wohnhausbrand in Halberstadt: Feuerwehr unter Beschuss!

Am 11. März 2025 ereignete sich in Halberstadt ein dramatischer Vorfall, bei dem die Feuerwehr aufgrund von gewalttätigen Angriffen in der Umgebung mit einer Verzögerung von 20 Minuten zu einem Wohnhausbrand eintreffen musste. Der Einsatz war dringend, da im Keller eines Mehrfamilienhauses ein Schwelbrand ausgebrochen war, was zur Evakuierung von 14 Bewohnern führte. Bei dem Einsatz wurden zwei Männer, 25 und 43 Jahre alt, leicht verletzt und mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Alle Wohnungen in dem betroffenen Gebäude sind derzeit unbewohnbar, und die Bewohner wurden vorübergehend anderweitig untergebracht. Es waren insgesamt 48 Feuerwehrleute und 20 Rettungssanitäter im Einsatz, unterstützt von 14 Feuerwehrfahrzeugen und 10 Rettungswagen. Die Schadenshöhe sowie die Brandursache sind bislang unklar, und die Ermittlungen laufen weiterhin.

Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) äußerte sich erschüttert über die Bedrohung und Aggression, die die Feuerwehrkräfte erleben mussten. Er erklärte, dass Beleidigungen, Bedrohungen und Behinderungen von Rettungskräften nicht toleriert werden können. Alexander Beck, stellvertretender Stadtwehrleiter, sprach von einer zunehmenden Aggressivität gegenüber Einsatzkräften. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, soll Überwachungskamera-Material veröffentlicht werden, das zur Identifizierung der Täter beitragen könnte.

Alltägliche Gewalt gegen Feuerwehrkräfte

Die aggressive Haltung gegenüber Einsatzkräften ist kein Einzelfall. Eine Umfrage des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt, dass über 75% der Berufsfeuerwehrangehörigen in den letzten zwei Jahren Angriffe gemeldet haben. Bei Freiwilligen Feuerwehrleuten liegt dieser Anteil bei 50%. Die Umfrage, an der über 7.500 Feuerwehrleute teilnahmen, verdeutlicht, dass Beschimpfungen und Respektlosigkeiten im Alltag der Feuerwehrleute häufig vorkommen.

Besonders alarmierend ist, dass zwei Drittel der Vorfälle nicht bei den Ordnungsbehörden gemeldet werden, da die Feuerwehrleute keine Aussicht auf Erfolg sehen. Viele der gewalttätigen Angriffe geschehen bereits im Vorfeld, oft bedingt durch Alkohol- und Drogenkonsum, sowie Frustration in der Bevölkerung. Die Kampagne #GewaltAngehen wurde ins Leben gerufen, um gegen Gewalt zu sensibilisieren und Präventionsangebote zu fördern.

Forschungsprojekte zur Gewaltprävention

Um der Gewalt gegen nichtpolizeiliche Einsatzkräfte entgegenzuwirken, startete die Berliner Feuerwehr ein Forschungsprojekt mit dem Namen „SAGRE“ (Schutz vor Aggression und Gewalt für Rettungs- und Einsatzkräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr). Dieses Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, zielt darauf ab, innerhalb von zwei Jahren Lösungsansätze zu erarbeiten. Der offizielle Projektstart fand am 30. September 2024 statt. Laut Arvid Graeger, Leiter der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie, sind kurzfristige Lösungen wie Polizeieinsätze nicht ausreichend, um die langfristigen Probleme zu lösen.

Angriffe auf Rettungskräfte nehmen bundesweit zu, jedoch zeigt Sachsen-Anhalt einen leicht rückläufigen Trend, mit 121 Vorfällen im Jahr 2023 im Vergleich zu 144 im Jahr 2022. Die Gründe für diese Angriffe sind vielschichtig und oft psychologisch bedingt.

Für Feuerwehrleute in Deutschland, bei denen etwa 95% der Einsatzkräfte freiwillig sind, bleibt es wichtig, das Bewusstsein für die Gefahren, die sie bei ihren Einsätzen erwarten, zu schärfen. Umso mehr zeigt sich, wie entscheidend der Schutz und die Unterstützung dieser wichtigen Berufsgruppe sind.

MDR berichtet, Feuerwehr Magazin berichtet, Feuerwehr-UB berichtet.

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