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Polarlichter über Deutschland: Spektakel oder Gefahr für die Natur?

Polarlichter faszinieren die Menschen seit jeher. Diese beeindruckenden Lichterscheinungen entstehen, wenn Plasmawolken von der Sonne auf die Erde treffen und dabei in der Erdatmosphäre verschiedene Gase zum Leuchten bringen. Die Doku „Polarlichter – schön und gefährlich“, produziert von der Kamerafrau und Cutterin Dinah Münchow sowie dem Autor und Regisseur Stephan Liskowsky, beleuchtet das Phänomen. Die Ausstrahlung findet am 30. Januar 2025 um 18 Uhr im Sternsaal des Planetariums in Halle statt. Der MDR lädt zudem zur Diskussion mit den Filmemachern und der Redaktion ein, um Themen wie die Jagd nach Polarlichtern, deren Gefahren und mögliche Schutzmaßnahmen zu erörtern. Die Veranstaltung ist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wie MDR WISSEN berichtet.

In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag könnten über Deutschland Polarlichter sichtbar sein, was besonders durch die derzeitigen Bedingungen begünstigt wird. Laut Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, ist die Sichtbarkeit jedoch nicht garantiert. Polarlichter sind nur bei Dunkelheit und klarem Himmel sichtbar, typischerweise nach einer starken Sonneneruption.

Tipps zur Beobachtung und Fotografie

Für die Beobachtung von Polarlichtern wird empfohlen, sich abseits von Siedlungen und künstlichem Licht zu positionieren. Die beste Blickrichtung ist zum nördlichen Horizont. Außerdem sollten sich die Augen 10 bis 15 Minuten an die Dunkelheit gewöhnen, um die Erscheinungen besser wahrnehmen zu können. Fotografen sollten die Blitzautomatik ausschalten, die Kamera auf hohe Lichtempfindlichkeit (mindestens 1000 ISO) einstellen und eine Belichtungszeit von mindestens 6 Sekunden nutzen. Der Autofokus sollte deaktiviert und auf manuelle Einstellung „unendlich“ gesetzt werden. Wichtig ist ebenfalls, das Licht nicht nur durch die Linse, sondern auch mit eigenen Augen zu genießen.

Derzeit sind zwei koronale Massenauswürfe (CME) auf dem Weg zur Erde. Einer wird am Samstagmorgen, der andere am Samstagabend erwartet. Diese geomagnetischen Stürme der Kategorie G3 könnten die Sichtbarkeit von Polarlichtern erhöhen. Eine Prognose der NOAA zeigt, dass Sonnenaktivitäten unberechenbar sind, und genauere Informationen über deren Auswirkungen erst etwa eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Plasmateilchen vorliegen.

Die Bedeutung der Sonnenaktivität

Die Sonne befindet sich aktuell auf dem Höhepunkt ihrer 11-jährigen Aktivitätsperiode, was zu einer Zunahme von Sonneneruptionen und Sonnenflecken führt. Diese Sonnenflecken entstehen durch starke magnetische Felder, die Sonnenmaterial aus der Oberfläche drücken. Besonders starke Sonneneruptionen, wie sie ab dem 8. Mai 2023 auftraten, können selbst in Regionen wie Bayern Polarlichter sichtbar machen. Trotz der Intensität dieser Eruptionen ist jedoch nicht jede Sonneneruption mit einem Sonnensturm verbunden, da die Richtung der Eruption entscheidend ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Teilchen aus diesen Eruptionen normalerweise zwei bis drei Tage benötigen, um die Erde zu erreichen. Die Vorhersagezeit für ihre Auswirkungen beträgt nur 30 bis 45 Minuten. Denn mit der zunehmenden Abhängigkeit von Satellitentechnologie kann die Störung oder Beschädigung von Satelliten und Navigationssystemen durch Sonnenstürme gravierende Auswirkungen haben. Solche Ereignisse können sogar zu lokalen Zusammenbrüchen von Stromnetzen führen und die Navigation sowie die Kommunikation bei Notfällen erheblich gefährden. Der Kontext der Polarlichter wird somit nicht nur durch ihre Schönheit definiert, sondern verdeutlicht auch deren potenzielle Gefahren, die durch die unberechenbare Aktivität der Sonne entstehen können.

Gespannt dürfen wir also auf die kommenden Nächte blicken, in der Hoffnung, dass sich die Polarlichter zeigen und die Diskussion rund um diese faszinierenden Naturphänomene weitergeht.

Statistische Auswertung

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mdr.de
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zdf.de
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