
Am Niedersachsenplatz in Halle-Neustadt wird ein bedeutendes Projekt zur Aufwertung des Stadtteils umgesetzt. Die Wohnungsgenossenschaft HaNeuer plant die Umgestaltung der ehemaligen Edeka-Kaufhalle zu einem Begegnungszentrum. Dies ist Teil einer umfassenden Initiative zur Verbesserung der Lebensqualität und der sozialen Interaktion innerhalb der Gemeinschaft.
Am 15. April 2025 wird eine Bürgerbeteiligung stattfinden, bei der der Entwurf für die Gestaltung des neuen Zentrums vorgestellt wird. Treffpunkt ist um 16 Uhr auf der Baustelle des Gesundheitszentrums (ehemalige Kaufhalle) in der Niedersachsenplatz 1. Die Halle-Neustädter Wohnungsgenossenschaft e.G. wird ihr Konzept für das Gesundheitszentrum präsentieren, und Bürger können Fragen an das Quartiersmanagement Neustadt sowie die AWO SPI Soziale Stadt richten.
Finanzierung und strategische Ziele
Für die Freiflächengestaltung am Niedersachsenplatz stehen Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ zur Verfügung. Diese Maßnahme ist Teil eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts, das unter dem Titel „Grünes Band der Generationen“ steht. Ziel dieser Initiative ist es, das Wohngebiet am „Kleinen Teich“ und den Heidesee besser zu verbinden und somit eine hohe Wohnqualität für alle Altersgruppen zu fördern.
Die Planung sieht unter anderem öffentliche Spiel-, Sport- und Begegnungsstätten vor, die eine umfassende Gestaltung des Freiraums darstellen. Ein erster Bauabschnitt wird zudem die Wegeverbindung von der Weststraße zum Niedersachsenplatz verbessern, wobei zahlreiche Baum- und Gehölzpflanzungen zum Tragen kommen werden.
Demografischer Wandel als Herausforderung
Parallel zu diesen städtebaulichen Maßnahmen wird in Halle ein Modellprojekt unter dem Titel „Zusammenleben 4.0“ initiiert, das insbesondere dem demografischen Wandel innerhalb der Region Rechnung tragen soll. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff richtet sich das Projekt auf die Bekämpfung von Einsamkeit im Alter und die Finanzierbarkeit des demografischen Wandels.
Ein hoher Anteil älterer Menschen in Sachsen-Anhalt führt oft zu gesundheitlichen Einschränkungen und Vereinsamung. Das Projekt bietet Lösungsansätze, die über regionale Anliegen hinaus für ganz Deutschland relevant sind. In mehreren Säulen wird das Zusammenleben von Jung und Alt in den Fokus gerückt.
Die erste Säule umfasst eHealth-Anwendungen und Assistenzsysteme, um die Lebensqualität älterer und pflegebedürftiger Menschen zu verbessern. Die zweite Säule fokussiert sich auf die Vernetzung von Akteuren im Quartier, während die dritte Säule sich mit der Entlastung für Pflegekräfte beschäftigt.
Stadtentwicklung im Kontext des Wandels
Die geplanten Maßnahmen und Projekte in Halle stehen im Kontext größerer städtischer Herausforderungen in Deutschland. Historisch betrachtet war der Umgang mit urbaner Schrumpfung und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum seit 2000 bedeutende Themen in der Stadtentwicklung, insbesondere in Ostdeutschland. Das Städtebauförderprogramm „Stadtumbau Ost“ wurde gegründet, um die Folgen dieser Schrumpfung zu adressieren, und zeigt, wie wichtig es ist, heute innovative Lösungen zu entwickeln, um die Stadtentwicklung voranzutreiben.
In einer Zeit, in der viele Kommunen mit einer abnehmenden Bevölkerung kämpfen müssen und gleichzeitig den Integrationsbedarf von Geflüchteten bewältigen, sind solche Projekte von entscheidender Bedeutung. Die Stadt Halle zeigt mit der Umgestaltung des Niedersachsenplatzes und dem Modellprojekt „Zusammenleben 4.0“ einen proaktiven Ansatz, um die Lebensqualität aller Bewohner zu fördern und soziale Netzwerke zu stärken.
Die Maßnahmen am Niedersachsenplatz und das Projekt zur Verbesserung des Zusammenlebens verdeutlichen, wie wichtig es ist, diesen Herausforderungen mit Innovation und Bürgerbeteiligung zu begegnen. Die kommenden Veranstaltungen und die Entwicklung des Begegnungszentrums laden gemeinsam dazu ein, aktiv an einer positiven Zukunft der Stadt Halle-Neustadt mitzugestalten.