
Im August 2023 versammelten sich etwa 20 Personen der Klimabewegung „Letzte Generation“ in Halle (Saale) zu einem Protestmarsch. Diese Gruppe, bekannt für ihren zivilen Ungehorsam, hat sich mittlerweile aufgelöst und in zwei neue Gruppen aufgeteilt: die „Neue Generation“ und das „Widerstands-Kollektiv“. Diese Entwicklung wurde am Mittwochabend bekannt gegeben und markiert einen neuen Schritt im Engagement für Klimagerechtigkeit, wie dubisthalle.de berichtet.
Die „Neue Generation“ will sich nicht nur dem Kampf gegen die Klimakrise widmen, sondern auch gegen Faschismus vorgehen und den Erhalt der Demokratie fördern. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines „Parlaments der Menschen“. Die erste Sitzung dieses Panels ist für Mai 2024 in einem großen Kuppelzelt vor dem Bundestag geplant. Die Gruppe strebt an, politische Veränderungen herbeizuführen und hat bereits Haustürgespräche sowie lokale Versammlungen in ganz Deutschland in Planung, um auch Menschen anzusprechen, die bisher nicht Teil der Bewegung waren.
Die Rolle der Aktivisten
Bei einem Vortrag in der Evangelischen Studierendengemeinde stellte Klimaaktivistin Emma Dorow, die zwei Jahre in Halle gelebt hat, die Pläne der „Neuen Generation“ vor. Sie kritisierte die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Situation sowie die reiche Entscheidungsträger, die oft gegen die Interessen der Allgemeinheit handeln. Dorow sieht die Welt und die Demokratie als gefährdet an, insbesondere durch Erderhitzung und Ressourcenkriege. Diese Sorgen widerspiegeln sich im angestrebten Ziel der „Neuen Generation“, ein bedingungsloses Grundeinkommen zu fordern und eine solidarische Gesellschaft aufzubauen.
Die Gruppe plant weitere Aktionen bereits in der kommenden Woche und kündigt eine „Widerstandswelle“ zwischen dem 2. und 7. Juni 2024 an. Diese Marge soll Protestaktionen integrieren, um ihre Forderungen noch stärker in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Die Reaktionen von Interessierten auf Medienvertreter waren dabei gemischt.
Ziviler Ungehorsam als Protestform
Die „Letzte Generation“ war bekannt für ihre Protestformen wie Straßenblockaden und Festkleben, die im internationalen Kontext als moderat wahrgenommen werden. Ziviler Ungehorsam wird in Demokratien oft als legitim erachtet, auch wenn er Gesetze bricht. Dies ist ein zentraler Aspekt vieler Protestbewegungen, die auf historische Errungenschaften verweisen und auf wissenschaftliche Erkenntnisse sowie demokratische Prinzipien basieren. Allerdings zeigt die Gesellschaft eine begrenzte Bereitschaft, auf die Klimakrise zu reagieren, wie in einem Artikel von blaetter.de diskutiert.
Die „Neue Generation“ wird weiterhin zivilen Ungehorsam praktizieren, sieht sich jedoch auch als Teil einer breiteren Widerstandsbewegung. Unter der Leitung von Aktivisten wie Lina Eichler wird betont, dass der Handlungsbedarf dringend ist und die Proteste daher nicht länger aufgeschoben werden können. Die Reaktionen auf diese neuen Ansätze werden in der kommenden Zeit mit Sicherheit ein wichtiger Teil der Diskussion um den Klimaschutz und die damit verbundenen gesellschaftlichen Fragen sein.
Insgesamt hat die Aufsplittung der Bewegung in neue Gruppen und deren spezifischen Fokus auf unterschiedliche gesellschaftliche Herausforderungen das Potential, die Diskussion über Klimagerechtigkeit in Deutschland neu zu beleben und verschiedene Taktiken und Strategien für einen effektiven Protest zu integrieren.